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Kirche in der Welt
Audienz für die Teilnehmer an einer Konferenz der Verantwortlichen für die Berufungspastoral in Europa

Das Glück, das aus der Berufung kommt

Das Glück, das aus der Berufung kommt
Europäische Berufungspastoral-Experten diskutierten in Rom über neue Ansätze. Das Wort »Berufung« dürfe »nicht aus der Mode kommen«, betonte der Papst bei der Audienz für die rund 50 Teilnehmer. Im deutschsprachigen Raum gibt es verschiedene Zentren für Berufungspastoral: zum Beispiel die Arbeitsstelle der Deutschen Bischofskonferenz (www.berufung.org) oder in Österreich das Canisiuswerk (www.canisius.at).
Der Papst hielt bei der Audienz am 6. Juni eine Ansprache in freier Rede:

Danke für diesen Besuch, dem Herrn Kardinal danke ich für seine Worte. Ich habe hier einige Überlegungen vorbereitet, die ich dem Kardinal geben werde, und ich erlaube mir, ein wenig aus dem Stegreif über das zu sprechen, was ich auf dem Herzen habe.

Wenn von Berufung die Rede ist, dann fallen mir sehr viele, sehr viele Dinge ein, die zu sagen wären, die man denken oder tun kann, Pläne und Vorhaben im Bereich des Apostolats … Aber ich möchte zuallererst etwas klarstellen: dass die Arbeit für die Berufungen und mit den Berufungen kein Proselytismus sein darf oder ist. Sie besteht nicht darin, »neue Mitglieder für diesen Club zu gewinnen«. Nein. Sie muss sich auf der Linie des Wachstums bewegen, die Benedikt XVI. ganz klar aufgezeigt hat: das Wachstum der Kirche durch Anziehung, nicht durch Proselytismus. So. Das hat er auch in Aparecida zu uns [den latein-amerikanischen Bischöfen] gesagt. Es geht nicht darum, zu sehen, wo man die Leute hernimmt … wie diese Schwesterchen, die in den Jahren um 1990, 1991, 1992 auf die Philippinen gingen. Sie hatten keine Häuser auf den Philippinen, aber sie gingen dorthin und brachten die Mädchen her. Und ich erinnere mich, dass bei der Synode 1994 in den Zeitungen stand: »der Novizinnenhandel«. Die philippinische Bischofskonferenz hat gesagt: »Nein. Erstens kommt niemand hierher, um Berufungen zu angeln. Das geht nicht.« Und dann sollen die Schwestern, die Häuser auf den Philippinen haben, den ersten Teil der Formung und Ausbildung auf den Philippinen machen. So vermeidet man eine mögliche De-Formierung. Das wollte ich klarstellen, weil der Geist des Proselytismus uns schadet.

Dann denke ich in Bezug auf die Berufungen an die Fähigkeit der Menschen, die unterstützend tätig sind. Einem jungen Mann oder einer jungen Frau bei der Wahl seiner oder ihrer Lebensberufung zu helfen, sei es als Laie, Laiin, als Priester, Ordensfrau, das bedeutet sie zu unterstützen, damit sie den Dialog mit dem Herrn finden. Dass sie lernen, den Herrn zu fragen: »Was willst du von mir?« Das ist wichtig, das ist keine intellektuelle Überzeugung, nein: Die Wahl der Berufung muss aus dem Dialog mit dem Herrn hervorgehen, was auch immer die Berufung sein mag. Der Herr inspiriert mich so, auf diesem Weg im Leben voranzugehen. Und das bedeutet eine ganz schöne Arbeit für euch: den Dialog unterstützen. Verständlicherweise wird es ziemlich schwierig sein, andere zu lehren, einen Dialog über diesen Aspekt zu führen, wenn ihr selbst keinen Dialog mit dem Herrn führt. Der Dialog mit dem Herrn. [...]
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