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Die Naturgeschichte »Historia Naturalis«
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Kirche in der Welt
Offizieller Besuch beim Präsidenten der Republik Italien im Quirinalspalast

Zusammenarbeit von Staat und Kirche zum Wohl des Landes

Ansprache von Papst Franziskus am 10. Juni
Zusammenarbeit von Staat und Kirche zum Wohl des Landes
Beim Gang durch den Quirinalspalast wurde der Papst auch von den »Corazzieri«, der Leibgarde des italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella, militärisch gegrüßt.
Herr Präsident!

Ich danke Ihnen für die herzlichen Worte des Willkommens, die Sie im Namen des ganzen italienischen Volkes an mich gerichtet haben. Mein Besuch fügt sich in den Rahmen der Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Italien ein und soll den Besuch erwidern, den Sie am 18. April 2015, kurz nach Ihrer Wahl in das höchste Amt des Staates, im Vatikan abgestattet haben.

Ich blicke mit Hoffnung auf Italien. Eine Hoffnung, die in der dankbaren Erinnerung an die Väter und Großväter wurzelt, die auch die Meinen sind, weil meine Wurzeln sich in diesem Land befinden. Eine dankbare Erinnerung an die Generationen, die uns vorausgegangen sind und die mit der Hilfe Gottes die Grundwerte vorangebracht haben: die Menschenwürde, die Familie, die Arbeit … Und diese Werte haben sie auch in den Mittelpunkt der Verfassung der Republik gestellt, die für das demokratische Leben des Volkes einen stabilen Bezugsrahmen abgegeben hat und dies auch weiterhin tut. Eine Hoffnung also, die gegründet ist auf die Erinnerung, auf eine dankbare Erinnerung.

Dennoch leben wir in einer Zeit, in der Italien und Europa insgesamt aufgerufen sind, sich mit Problemen und Risiken unterschiedlicher Natur auseinanderzusetzen, wie dem internationalen Terrorismus, der im Fundamentalismus seine Nahrung findet; mit dem Phänomen der Migration, das von Kriegen und anhaltenden, gravierenden sozialen und wirtschaftlichen Ungleichgewichten vieler Teile der Welt verstärkt wird; und mit der Schwierigkeit der jungen Generationen, Zugang zu einer stabilen, würdevollen Arbeit zu erhalten, was zu einer zunehmenden Entmutigung hinsichtlich der Zukunft beiträgt und die Gründung neuer Familien und die Geburt von Kindern nicht fördert.

Ich freue mich jedoch zu unterstreichen, dass sich Italien durch die aktive Großherzigkeit seiner Bürger, das Engagement seiner Institutionen und mit seinen reichen spirituellen Ressourcen einsetzt, um diese Herausforderungen in Wachstumschancen und neue Möglichkeiten zu verwandeln.

Ein Beweis hierfür ist unter anderem die Aufnahme zahlreicher Flüchtlinge, die an unseren Küsten landen, die Rettungsaktionen, die seine Schiffe im Mittelmeer sicherstellen, und der Einsatz von Scharen freiwilliger Helfer, unter denen sich kirchliche Vereinigungen und Institutionen ebenso auszeichnen wie das flächendeckende Netzwerk der Pfarreien. Ein weiteres Zeugnis ist der aufopferungsvolle Einsatz Italiens auf internationaler Ebene für den Frieden, die Aufrechterhaltung der Sicherheit und die Zusammenarbeit zwischen den Staaten.

Ich möchte auch an die vom Glauben beseelte Stärke erinnern, mit der die vom Erdbeben betroffene Bevölkerung Mittelitaliens diese dramatische Erfahrung durchlebt hat, mit vielen Beispielen einer fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen kirchlicher und ziviler Gemeinschaft. Die Art und Weise, wie der Staat und das italienische Volk die Migrationskrise in Angriff nehmen, zusammen mit den vollbrachten Anstrengungen, um der vom Erdbeben betroffenen Bevölkerung gebührend zu helfen, sind Ausdruck von Empfindungen und Haltungen, die ihre ursprünglichste Quelle im christlichen Glauben finden, der den Charakter des italienischen Volkes geprägt hat und der in dramatischen Momenten heller erstrahlt. [...]
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