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Kirche in der Welt
Die Schüler von Santa Fé erinnern sich an Professor Bergoglio

Eine entwaffnende Logik

Eine entwaffnende Logik
Jorge Mario Bergoglio kurz nach seiner Priesterweihe.
Von Jorge Milia

Am Kolleg der Immaculata konnte das offizielle Programm ein Problem werden für jene, die in einem Fach nicht bestanden hatten und im Dezember oder März zurückgestuft wurden und wiederholen mussten. Es war nicht so, dass man das offizielle Programm nicht hätte konsultieren können oder dass es nicht eingehalten worden wäre, aber die Professoren hatten eine große Entscheidungsgewalt und konnten gewisse Themen ausweiten oder vertiefen und wieder andere nach eigenem Gutdünken einführen oder auch übergehen, weil sie vielleicht bereits in früheren Kursen behandelt worden waren.

Jorge Bergoglio machte da keine Ausnahme. Er schlug seinen Schülern in den Fächern Literatur und Psychologie verschiedene Ansätze vor, die normalerweise länger und schwieriger waren, aber auch sehr viel lehrreicher als jene, die das offizielle Programm vorsah. Einige Schüler hätten es vorgezogen, dass man sich in allen Fächern an das offizielle Programm hielt. Ja, manch einer war sogar dreist genug, sich beim Studienpräfekten oder beim Rektor höchstpersönlich zu beschweren. Die Antwort war einfach und kategorisch: »Sie sind ein Schüler der Immaculata, die keine gewöhnliche Schule ist. Wenn Sie eine gewöhnliche Ausbildung wollen, dann suchen Sie sich eine gewöhnliche Schule. Wir werden Ihnen gerne behilflich sein, denn dann haben wir uns offensichtlich in Ihrem Wert und Ihren Fähigkeiten getäuscht.« Damit war das Thema dann meist erledigt, denn die »Immaculata« war wirklich keine gewöhnliche Schule.

Das Kolleg war das älteste des Landes, hatte die Stadt von Anfang an begleitet, ja, sogar als man sie verlegt hatte. Obwohl man hier schon immer Patrizierfamilien aufgenommen hatte – jene Aristokratie aus Emigranten, Konquistadores, Kolonisatoren: Söhne unbedeutender Leute, die sich aber für etwas Besonderes hielten –, gab es auch stets Platz für die weniger Begüterten, ja anfangs auch für die Indios, die in diesen neuen Ort kamen, den die Bewohner Santa Fé de la Vera Cruz nannten.

Das war das Szenarium, in dem sich der junge Bergoglio dieser aufbegehrenden Jugend stellen und beweisen musste, dass er sehr wohl in der Lage war, ihre unruhigen Geister in die richtigen – fruchtbringenden – Bahnen zu lenken. Als er das Klassenzimmer betrat, war es ungewöhnlich still. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet. Der junge Jesuit – weder dick noch dünn – öffnete die Tür, die um die Taille gewundene schwarze Schärpe reichte fast bis auf den Saum seines tadellosen Talars. Er machte einen Schritt zurück und antwortete mit nur angedeuteten Gesten auf den schüchternen Gruß des einen oder anderen Studenten. Dann machte er das Kreuzzeichen, sprach vor Beginn der Unterrichtsstunde ein Gebet und stellte sich vor: »Ich heiße Jorge Bergoglio und werde dieses Jahr euer Professor für spanische Literatur und Psychologie sein. Als Lehrbuch für den Unterricht habe ich Arturo Berenguer Carisomo gewählt, weil es mir am vollständigsten zu sein scheint – aber es ist klar, dass die Literatur nicht in einem einziges Buch enthalten sein kann, mag es auch noch so umfangreich sein«, sagte er und hielt den dicken Wälzer hoch. »Literatur ist alles, was geschrieben worden ist, ja, ich würde sogar zu sagen wagen, alles, was noch geschrieben werden muss! Vielleicht sogar etwas, das ihr schreiben werdet! Für Psychologie habe ich noch kein geeignetes Buch gefunden.« [...]
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