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Kirche in der Welt
Ökumenische Pfingstvigil im Circo Massimo

Ein Gnadenstrom für die ganze Kirche

Meditation von Papst Franziskus am 3. Juni
Ein Gnadenstrom für die ganze Kirche
Rom. 50 Jahre alt wurde die katholische »Charismatische Erneuerung« in diesem Jahr, und mehr als 30.000 Gläubige aus aller Welt – darunter 600 Priester und 50 Bischöfe – versammelten sich im Circus Maximus, um mit Papst Franziskus gemeinsam zu beten und zu singen. Der Heilige Vater sagte bei der Gebetsvigil:

Brüder und Schwestern, danke für das Zeugnis, das ihr heute hier gebt: Danke! Das tut uns allen gut, das tut auch mir gut, uns allen!

Im ersten Kapitel der Apostelgeschichte lesen wir: »Beim gemeinsamen Mahl gebot er ihnen: Geht nicht weg von Jerusalem, sondern wartet auf die Verheißung des Vaters, die ihr von mir vernommen habt. Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft« (1,4-5).

»Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab« (Apg 2,1-4).

Heute sind wir hier wie in einem Abendmahlssaal unter freiem Himmel, weil wir keine Angst haben: unter freiem Himmel und auch mit einem für die Verheißung des Vaters offenen Herzen. Wir sind hier versammelt, »wir alle, die wir glauben«, wir alle, die wir bekennen: »Jesus ist der Herr«, »Jesus is the Lord«. Viele sind aus verschiedenen Teilen der Welt gekommen und der Heilige Geist hat uns vereint, um Bande brüderlicher Freundschaft zu knüpfen, die uns ermutigen, auf dem Weg zur Einheit voranzugehen, Einheit für die Mission: Nicht um stillzustehen, nein! Für die Mission, um zu verkünden, dass Jesus der Herr ist – »Jesús es el Señor« –, um gemeinsam die Liebe des Vaters zu allen seinen Kindern zu verkünden! Um allen Völkern die frohe Botschaft zu verkünden! Um zu zeigen, dass Frieden möglich ist. Es ist nicht so einfach, dieser Welt von heute zu zeigen, dass Frieden möglich ist, aber im Namen Jesu können wir mit unserem Zeugnis beweisen, dass Frieden möglich ist! Aber er ist nur dann möglich, wenn wir untereinander im Frieden sind. Wenn wir die Unterschiede scharf betonen, dann befinden wir uns im Konflikt miteinander und können den Frieden nicht verkünden. Der Friede ist möglich ausgehend von unserem Bekenntnis, dass Jesus der Herr ist, und ausgehend von unserer Evangelisierung in diese Richtung. Er ist möglich. Auch wenn wir zeigen, dass es Unterschiede zwischen uns gibt – es ist ganz offensichtlich, dass wir Unterschiede aufweisen –, aber dass wir eine versöhnte Verschiedenheit sein wollen. Dieses Wort dürfen wir nicht vergessen, sondern müssen es allen sagen: versöhnte Verschiedenheit. Und dieser Ausdruck stammt nicht von mir, er ist nicht von mir. Er stammt von einem lutherischen Bruder. Versöhnte Verschiedenheit. [...]
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