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archivierte Ausgabe 22/2014
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.
Kirche in der Welt
Begleiten Sie den Heiligen Vater auf seinen Apostolischen Reisen oder zu Großereignissen wie Kirchen- oder Weltjugendtagen.
Dokumentation
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Kultur
Rom ist nicht nur Mittelpunkt der Weltkirche, sondern auch ein einzigartiges kunstgeschichtliches Zentrum.
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Kirche in der Welt |
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Eine Untersuchung des Wandels, der im Islam unter den Vertretern der jungen Generation im Gange ist |
Die Rückkehr des Schleiers |
Von Ritanna Armeni
Amira sitzt in einem Straßencafé im Stadtzentrum von Mailand im Freien. Sie trägt Jeans, T-Shirt und Augen-Make-up, witzelt und lacht mit ihren Freundinnen herum, bevor sie zu einer Shopping-Tour in die Einkaufsstraßen aufbricht. Bis auf ein Detail, das den einen oder anderen Passanten noch immer zu verblüffen vermag, ist das eine ganz normale Szene für einen Samstag Nachmittag im Frühling: Amiras Kopf ist von einem farbigen Schleier bedeckt, der in einem intensiven und lebhaften Blauton leuchtet. Darauf angesprochen, erwidert sie, dass sie diesen Schleier aus eigenem Antrieb trägt. Ihre Mutter, die vor etlichen Jahren aus Algier nach Italien eingewandert war, hatte ihn nie getragen und war erstaunt über die Entscheidung ihrer Tochter. In der Schule hatte sie der eine oder andere deshalb schief angesehen, aber sie hatte trotzdem nicht davon abgesehen. »Der Schleier sagt aus, wer ich bin, woran ich glaube, woher ich komme. Und das sind alles Dinge, derer ich mich nicht schäme«, sagt sie. »Im Übrigen«, fügt sie lächelnd hinzu, »finden Sie nicht, dass er mir gut steht?«
Vor einigen Monaten trat in Ägypten bei den Mittagsnachrichten die Nachrichtensprecherin perfekt geschminkt, in einer eleganten schwarzen Jacke und mit einem cremefarbenen, um den Kopf geschlungenen Hidschab vor die Kameras. Es war das erste Mal, dass im Öffentlichen Fernsehen eine verschleierte Journalistin auftrat, und das Ereignis erregte Aufsehen. »Der Schleier zählt nicht, endlich ist auch hier nicht mehr das, was du trägst, das Kriterium, sondern deine Fähigkeiten«, so antwortete sie auf die erstaunten Fragen.
In Wirklichkeit hatte ihr Auftritt völlig zu Recht Aufsehen erregt: Zwar arbeiten viele Frauen mit bedecktem Kopf im Fernsehen, aber bis dato war keine von ihnen je vor die Kamera getreten. Der Schleier war für das offizielle Image jenes Ägypten inakzeptabel, das Wert darauf legte, zu betonen, dass es ein laizistischer Staat mit einer ebensolchen Regierung sei, auch wenn die Tradition in vielen Gegenden des Landes und selbst in den Außenbezirken Kairos noch sehr stark war und viele Anhänger hatte.
Auch in Tunesien stoßen wir auf den Schleier. Während er noch vor einigen Jahren von Mädchen vom Land und aus den Dörfern getragen wurde, sieht man ihn nun sehr viel häufiger auch in den Großstädten und an den Universitäten, wo es gerade die modernen, emanzipierten jungen Frauen, die arbeiten gehen wollen, bevorzugen, mit bedecktem Haupt an die Öffentlichkeit zu gehen. Dieses Phänomen, das es bereits seit einigen Jahren gibt, hat nicht gerade geringe Probleme verursacht.
Während einige – so beispielsweise die Association tunisienne des femmes démocratiques – dies als »beunruhigend eingestuft hatten, hatte die Liga für Menschenrechte Angriffe auf die verschleierten Frauen durch Angehörige der Polizei vermeldet. Trotzdem hat es sich in der letzten Zeit so stark ausgebreitet, dass es die Regierung für opportun erachtet hat, die im Gesetz vorgesehenen Beschränkungen zu lockern. [...]
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