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Kirche in der Welt
Ein Gespräch mit Schwester Mary Ann Walsh, Sprecherin der Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten

Mit sanfter Entschiedenheit

Mit sanfter Entschiedenheit
Mary Ann Walsh, von den Sisters of Mercy of the Americas (Northeast Community), ist die Direktorin der Presseabteilung der Katholischen Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten.
Von Giulia Galeotti

Wir treffen Schwester Mary Ann Walsh, Sprecherin der Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten, an einem historischen Märznachmittag. Während wir den Gianicolo-Hügel besteigen, um zum North American College zu gelangen, regnet es in Rom in Strömen und die Kardinäle sind in der Sixtinischen Kapelle eingeschlossen, um den Nachfolger Benedikts XVI. zu wählen. Hier, im Apartment Nr. 4, befindet sich das römische Hauptquartier dieser unbeirrbaren Schiffskommandantin, die gleichermaßen perfekt in der Lage ist, das stürmische Meer zu überqueren, wie auch die Schifffahrt an einem strahlenden Sonnentag zu genießen.

Wir müssen einige Minuten warten: umgeben vom Computer, von Telefonen, die nicht aufhören, zu klingeln, von eingeschalteten Fax– und Fernsehapparaten, ist Schwester Mary Ann Walsh dabei, mit gelassener und eiserner Entschiedenheit ein Mediendurcheinander zu klären, das sich mit der Presse der West Coast ergeben hat. Und im Übrigen ist es auch ihr zu verdanken, dass die Welt während der Tage der Sedisvakanz auch eine andere Facette der Kirche der Vereinigten Staaten kennengelernt hat. Dasjenige einer geeinten, lächelnden, einladenden und stolzen Kirche, die nach dem Sturm der Skandale dazu bereit ist, sich zu öffnen und einen Dialog zu führen.

Kommt es oft vor, dass eine Frau eine so wichtige und entscheidende Aufgabe erfüllt wie Sie?

Nun, um die Wahrheit zu sagen, es ist etwas ungewöhnlich. Als ich mich dem Universum der Kommunikation angenähert habe, waren wir keineswegs zahlreich, wir Schwestern. Ich habe im Jahr 1983 angefangen, für den Catholic News Service zu arbeiten. Ich habe zu der Zeit auch drei Jahre lang in Rom gelebt: es war wundervoll! Dann wurde ich aus Anlass des Weltjugendtages, der 1993 in Denver stattfinden sollte, als Koordinatorin für die Verbindung zu den Medien ausgewählt. Als ich eingestellt wurde, sagten sie zu mir: »Sie mögen den Papst, sie mögen die Jugendlichen, Sie mögen die Medien, Sie sind rundum perfekt für diesen Job!« Also habe ich angefangen, im Media Relations Office mit den amerikanischen Bischöfen zusammenzuarbeiten. Und da bin ich geblieben und dann Direktorin geworden. It’s a fun job! Ich arbeite gerne mit den Medien zusammen, ich liebe die Herausforderung der Auseinandersetzung. Ich liebe die Welt des Journalismus, wenn er Ausdruck einer ernsthaften Wahrheitssuche ist.

Haben Sie Vorbilder?

Ich habe den Journalismus von klein auf geliebt: als ich ein Kind war, war Helen Thomas, eine berühmte amerikanische Reporterin, mein Idol. Ich habe immer gern geschrieben und war, wie das bei Vielen der Fall ist, äußerst aktiv in der Schulzeitung. Schwester Mary Carmel Gaynor – die zahlreichen Professschwestern wie mir beigebracht hat, wie man auf diesem Gebiet arbeitet – hat uns unentwegt zwei Aspekte eingehämmert: Klarheit und Akribie. Das ist ein äußerst wertvoller Hinweis nicht nur für den, der sich in der Welt der Kommunikation bewegt, sondern für das Leben ganz allgemein. Als ich der Kongregation der Sisters of Mercy of the Americas, Northeast Community beitrat (die sich mit Gesundheit, Armut und Erziehung befasst), glaubte ich, dass die journalistische Phase meines Lebens zu Ende wäre. Und statt dessen … Im Übrigen übt man – wenn man genau hinsieht – auch dann ein erzieherisches Apostolat aus, wenn man in den Medien und mit den Medien arbeitet! [...]
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