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Kirche in der Welt
Vor 175 Jahren wurde die erste Vinzenzgemeinschaft in Innsbruck gegründet

Nie erlöschende Nächstenliebe

Nie erlöschende Nächstenliebe
Der selige Frédéric Ozanam (1813-1853).
Von Dr. Heinz Wieser

»Es sind brennende Dornbüsche in den Steppen der Erde«, sagte einmal der frühere Innsbrucker Bischof Dr. Reinhold Stecher über jene, »die sich dem nie erlöschenden Engagement der Nächstenliebe und der Hilfsbereitschaft verschrieben haben.«

Vor über 175 Jahren, am 18. März 1849, gründete sich an der heutigen Innsbrucker Dompfarrei, der damaligen Pfarrei St. Jakob, der »St.-Vinzenz-Verein Innsbruck« als erste Vinzenzgemeinschaft in der Habsburger-Monarchie. Die Gründung erfolgte nur 16 Jahre nach der Errichtung des Muttervereins in Paris durch Frédéric Ozanam (1813-53). Ozanam hatte das Ziel, sich um die »verborgenen Armen« zu kümmern, die das Paris des »Bürgerkönigs« Louis-Philippe aus seinem Gesichtskreis verbannen wollte. Die Vinzenzgemeinschaft Innsbruck – St. Jakob ist also die Wiege der Vinzenz-Gemeinschaften in Tirol, Österreich und Südtirol. Die sogenannten Vinzenzhäuser befinden sich zwischen Kapuzinergasse und Bahnviadukt in Innsbruck. Die Wohnungen wurden armen Arbeiterfamilien zur Verfügung gestellt. Ihre Errichtung gegen Ende des 19. Jahrhunderts war eine beachtenswerte soziale Tat.

Schutzengel der Hilfsbedürftigen

Die Idee des französischen katholischen Wissenschaftlers, der 1997 von Papst Johannes Paul II. im Rahmen einer eindrucksvollen Feier in der Pariser Kathedrale Notre-Dame seliggesprochen wurde, fand weltweit großen Anklang. Vinzenzgemeinschaften wurden an vielen Orten gegründet. Der Aristokrat Carl Ernst Moy de Sons, der an der Innsbrucker Leopold-Franzens-Universität lehrte, gehörte in Tirol und Bayern zu den eifrigsten Förderern und stand 1849 Pate bei der Gründung der Innsbrucker Vereinigung. In Österreich bestehen heute 165 Vinzenzgemeinschaften, die meisten davon, also 83 mit rund 700 Mitgliedern in Tirol. In Südtirol sind es 52 Vinzenzgemeinschaften, die rund 6.000 Notleidende betreuen. Die ersten Südtiroler Gemeinschaften entstanden bereits 1877 und zwar in Bozen und Innichen.

Weltweit existieren rund 51.000 Gemeinschaften in 153 Ländern. Diese Schutzengel der Hilfsbedürftigen und Detektive der Nächstenliebe bilden also die größte ehrenamtliche Laienorganisation der Welt. Die Vinzenzgemeinschaft trat von Paris aus einen Siegeszug um die Welt an.

Die Vinzenzgemeinschaften sind meist auf pfarreilicher Ebene organisierte Vereine, die den Geist christlicher Nächstenliebe pflegen. Die ehrenamtlich tätigen Mitglieder arbeiten bewusst im Stillen und sind daher kaum im öffentlichen Bewusstsein. Im Zentrum des Engagements der Vinzenzgemeinschaften stehen Hausbesuche bei bedürftigen, alten, kranken oder einsamen Menschen. Ihnen bieten sie vielfältige Hilfe an, die von Gesprächen und Haushaltshilfe bis hin zu finanzieller Beratung und Unterstützung reicht. Ozanams Vorbilder waren der heilige Vinzenz von Paul (1581-1660) und seine Helferin, die heilige Louise de Marillac (1591-1660). Schon zwei Jahrhunderte zuvor hatten sie erkannt, dass man der Not der Menschen mit tätiger Nächstenliebe begegnen muss. Der heilige Vinzenz von Paul wurde zum Schutzpatron der Gemeinschaft und zum Namensträger für alle von dieser Geisteshaltung getragenen und in der Nachfolge gegründeten Vinzenzkonferenzen mit der Oberbezeichnung Vinzenzgemeinschaft.

Vinzenz von Paul war ein französischer Priester: Helfer der Armen, Tröster der Kranken, Vater der Waisen und Findelkinder, Betreuer der Galeerensträflinge und Versorger der Provinzen im Krieg und in Hungersnot. Aus seinen regelmäßig in Paris stattfindenden Konferenzen hat sich ein riesiges Werk der Nächstenliebe entwickelt. Dazu zählen die Gründungen der Genossenschaft der Vinzentinerinnen und die Gemeinschaft der Vinzentiner, aber auch eine umfassende Gemeinschaft ehrenamtlich tätiger Frauen und Männer. Vinzenz von Paul hat im Laufe seiner weitgespannten Tätigkeiten mehr als dreißigtausend Briefe geschrieben. Zuletzt dehnte sich sein Werk auf halb Europa aus und setzt sich in Nordafrika und auf der Insel Madagaskar fort. Seine Lebensmaxime lautet: »Man dient Jesus Christus, wenn man den Armen hilft.« Die Armen, das sind alle, die ihm das Elend seiner Lebenszeit vor die Füße legt. [...]
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