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Die Naturgeschichte »Historia Naturalis«
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(Vat. lat. 1950)


Apostolische Reise in den
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Kirche in der Welt
Reise zu den Zeugen eines unmenschlichen Wachstums

Die Stimme des Schlammes

Die Stimme des Schlammes
Argentinien: In den Flussregionen des Rio de la Plata 30 Kilometer nördlich von Buenos Aires ist ein negativer Wandel mit nicht absehbaren Folgen für das Flussdelta zu erkennen.
Von Silvina Pérez

Das Recht darauf, Kinder an einem Ort zur Welt zu bringen, an dem sie angemessen aufwachsen können: Es gibt zum Beispiel Menschen, die im Wassereinzugsgebiet des Flusses Matanza in Argentinien leben, der unter den zehn meistverseuchten Orten der Welt den achten Platz einnimmt. Tatsächlich konzentriert sich hier auf der Fläche einiger weniger Kilometer eine große Zahl von Fabriken, die die Umwelt verschmutzen und die Atmosphäre vergiften. Ein 60 Kilometer langer Streifen, auf den unzählige Produktionsbetriebe, vor allem chemische Firmen, ihre Abfallprodukte jahrelang abgeleitet haben. Ein Gebiet, das als völlig ungeeignet für den Menschen eingestuft wurde, das aber dennoch dicht besiedelt ist.

In den vergangenen Jahren hat der Staat viele Millionen für Reinigungs- und Sanierungsmaßnahmen des Flusses bereitgestellt, aber erste Ergebnisse wird man erst in zwanzig Jahren sehen. Die »grüne Enzyklika«, mit deren Vorbereitung Papst Franziskus beschäftigt ist, dreht sich um eben dieses Thema: ein Dokument, dessen Seiten das Leben selbst geschrieben hat und die mit einem langen Stahldraht zusammengeheftet wurden, der aus der Geschichte von Flüchtlingen besteht, die ihrer sozialen Würde beraubt wurden, Opfern der Ausbeutung der Rohstoffe wie auch der »Wegwerf-Kultur«.

In der Tat ordnet Papst Franziskus sein Umweltdenken in diesen Kontext ein, ohne es also jemals von den Lebensumständen der ärmsten Menschen dieser Welt zu trennen, die am meisten unter den Folgen zu leiden haben. Und bekanntlich lastet die Bürde der Armut in weitaus größerem Maße auf den Frauen als auf den Männern. Gerade deshalb, aufgrund ihrer ganz konkreten Kenntnis des Territoriums wie auch der Bodenschätze, sind die Frauen zu Protagonistinnen an vorderster Front im Kampf für den Umweltschutz geworden. Für Franziskus heißt Bewahrung der Schöpfung, sich mit den Themen der Globalisierung, der solidarischen Entwicklung und der Frauen auseinanderzusetzen.

Der Gedanke von der »Wegwerfmentalität«, der in den Ansprachen des Papstes oft auftaucht, lässt sich auf alles übertragen. Angefangen beim Menschen, weil wir in einer Kultur leben, die jene Menschen, die keinen direkten Nutzen zu haben scheinen, ausmustert. Franziskus setzt bei der Aufwertung und der Zentralität des Menschen an, dem die Schöpfung anvertraut wurde und der die Aufgabe hat, sie Frucht tragen zu lassen und der sie gleichzeitig so intakt wie möglich an seine Kinder weitergeben soll. Bergoglio hat viele Meinungen und Beiträge eingeholt, er hat viele Monate gearbeitet, während er zwischen Schreibtisch und Altar Zeitungen, Texte, auf die er von alten Mitarbeitern aufmerksam gemacht wurde, und Schriftlesungen studierte und miteinander verglich. Aber er machte hier nicht halt.

Das Urteil der Frauen war im Entwurfsstadium dieses Dokuments von grundlegender Bedeutung. Vor allem jenes von Clelia Luro, die Ende 2013 verstorben ist und die er gewöhnlich jeden Sonntag um 15 Uhr anzurufen pflegte. Clelia, eine herrausragende Expertin der Geschichte und der Kulturen der Anden, erzählte Bergoglio mit sehr viel Leidenschaft, wie weit unter den eingeborenen Bevölkerungen die Ehrfurcht der Umwelt gegenüber auch heute noch verbreitet ist: »Der Mensch ist nicht der Herr der Erde, er besitzt sie nicht, sondern er ist vielmehr ein Teil von ihr: Wir sind die Erde, wir ernähren uns von ihr. Wir sind Teil der Mutter Erde; wie können wir uns das Recht anmaßen, sie zu besitzen?« Wie können wir den Anspruch erheben, Raum und Zeit zu besitzen? Wer ist dazu imstande, sich ihrer zu bemächtigen? Es ist unmöglich. [...]
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