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(Vat. lat. 1950)


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Kirche in der Welt
Interview mit Kardinal O’Brien, Großmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem

Neuevangelisierung im Heiligen Land

Neuevangelisierung im Heiligen Land
Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem unterstützt die christliche Bevölkerung im Heiligen Land u.a. durch Wohnungsbau und Schulprojekte.
Papst Benedikt XVI. hat den US-Amerikaner vor rund sieben Monaten an die Spitze jener Institution berufen, die mit den Bildungsmaßnahmen, den karitativen Werken und den sozialen Hilfsleistungen der Kirche im Heiligen Land betraut ist. Im Konsistorium vom vergangenen 18. Februar hat ihm der Heilige Vater die Kardinalswürde verliehen: Kardinal Edwin Frederick O’Brien, Großmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, spricht in diesem Interview mit Gianluca Biccini von unserer Zeitung über die neue Mission, die ihm vom Papst übertragen wurde. Er wird eine Ordensgemeinschaft leiten, die mehr als 28.000 Mitglieder zählt. Zu ihnen gehören Ritter, Damen und Geistliche, die den in aller Welt verstreuten 59 Statthaltereien angeschlossen sind. »Die jüngsten, in den Jahren 2010 bis 2011 errichteten Statthaltereien sind die in Rußland, Südafrika und Venezuela; und viele weitere Delegationen sind in Planung«, berichtet er. In diesem Zusammenhang hebt er hervor, daß der Orden in den letzten zehn Jahren dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem umgerechnet rund 72 Millionen Euro hat zukommen lassen, davon allein 9 Millionen im vergangenen Jahr. »Zu den geplanten Projekten gehören«, so der Kardinal, »der Bau einer Kirche im jordanischen Aqaba und einer Höheren Schule in Rameh (Galiläa)«. Doch nach Ansicht des Kardinals führt die Hilfe für die Christen im Nahen Osten über die Neuevangelisierung, und daher ist das von Papst Benedikt XVI. ausgerufene Jahr des Glaubens eine einmalige Chance.

Vom Erzbischof von Baltimore zum Großmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem: Wie war der Wechsel zwischen diesen beiden Aufgaben?

Seit meiner Ernennung zum Pro-Großmeister am 29. August vergangenen Jahres sind siebeneinhalb Monate vergangen, aber diese ganze Zeit hindurch war ich auch Apostolischer Administrator der Erzdiözese Baltimore. Dann hat Papst Benedikt XVI. mich zum Kardinal kreiert und am 15. März zum Großmeister bestellt, mit allen Befugnissen. Aber erst einige Tage später, am 20. März, konnte ich mich durch die Ernennung von William Edward Lori zum 16. Erzbischof von Baltimore allmählich von meiner Hirtenverantwortung gegenüber der Kirche, die in den Vereinigten Staaten von Amerika den vorrangigen Platz einnimmt, befreit fühlen. Und wenn mein Nachfolger am kommenden 16. Mai die Erzdiözese in Besitz genommen haben wird, kann ich endgültig nach Rom übersiedeln und die Leitung des Ritterordens vom Heiligen Grab vollzeitig übernehmen. Bislang bin ich immer etwa eine Woche im Monat hier in Rom gewesen. Unsere Verwaltung ist jedoch sehr leistungsfähig und hat die Arbeit hervorragend weitergeführt. [...]
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