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Schätze in der
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Schätze in der Vatikanischen Bibliothek

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Kultur
Sonderausstellung »Winckelmann – Capolavori diffusi nei Musei Vaticani«

Schatzsuche im Museum

Schatzsuche im Museum
Auf dem Titelblatt des Ausstellungskatalogs ist neben Johann Joachim Winckelmann die von ihm besonders geschätzte Statue des Apoll vom Belvedere abgebildet (2. Jahrhundert n. Chr.).
Von Christa Langen-Peduto

Es ist eine Art »Schatzsuche« in den Vatikanischen Museen. Ein stilisiertes »W« auf petrolblauen Schildern, das durch die Ausstellung »Winckelmann – Capolavori diffusi nei Musei Vaticani« (»Winckelmann – Über die Vatikanischen Museen verstreute Meisterwerke«) leitet. Der Besucher erhält am Eingang einen Prospekt in die Hand gedrückt mit einem Rundgang durch die Sonderausstellung. Dieser führt ihn nicht etwa nur in zwei oder drei Säle, sondern kreuz und quer, treppauf und treppab durch den immensen Gebäudekomplex mit vielen Einzelmuseen, den jährlich über sechs Millionen Pilger und Touristen besuchen. Überall gibt es »Ws« auf petrolblauem Grund, insgesamt vor 50 Meisterwerken, die mit dem preußischen Gelehrten und »Ahnherrn der klassischen Archäologie« in Verbindung stehen.

So huldigen die Vatikanischen Museen bis zum 9. März Johann Joachim Winckelmann (1717-1768), in Stendal im heutigen Sachsen-Anhalt geboren, der 1755 in Rom zunächst nur für einen zweijährigen Studienaufenthalt eintraf und dann bis kurz vor seinem tragischen Tod in Triest dort hängenblieb. Die Ausstellung begann schon 2018 und hängt mit den Feierlichkeiten in etlichen Ländern anlässlich seines 300. Geburtstags und 250. Todestags zusammen. Auch Roms Kapitolinische Museen hatten im Frühjahr vergangenen Jahres eine Winckelmann-Ausstellung präsentiert. Diese Ehrungen sind jetzt also das Schlusslicht der Huldigungen. Man wolle so »die bedeutende Rolle hervorheben, die die Vatikan-Sammlungen für die Studien, Theorien und Schriften des gefeierten deutschen Archäologen« gehabt hätten, stellt Direktorin Barbara Jatta im Katalog heraus. Kuratoren der Schau sind Claudia Valeri und Guido Cornini, beide leitend in den Vatikanischen Museen tätig.

Karriere in der Ewigen Stadt


Winckelmann hat diese so, wie sie jetzt konzipiert sind, nie gesehen. Gefördert von deutschen Adeligen und auch von Kardinal Alberico Archinto, von 1746 bis 1754 Apostolischer Nuntius in Polen, arbeitete der hochgelehrte Schuhmachersohn zielstrebig auf eine Romreise hin. Auf Anraten des Kardinals wurde der Protestant auch katholisch. 1755 erschien sein erstes viel beachtetes Werk, die »Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst«, in Dresden. Im Herbst desselben Jahres bricht er auf; in Rom angekommen knüpft er Kontakte zu hochstehenden Kirchenpersönlichkeiten, Literaten und Künstlern. Er reist auch mehrmals nach Kampanien auf den Spuren von Funden und Entdeckungen aus der Antike. In Deutschland, später auch in Italien, veröffentlicht er weitere bedeutende Schriften.

In Rom wird er dann Bibliothekar von zwei Kardinälen (Archinto und Albani), ab 1763 Antiquitäten-Kommissar und »Scriptor linguae teutonicae« in der Vatikanischen Apostolischen Bibliothek. Sein Hauptwerk, die »Geschichte der Kunst des Althertums«, erscheint 1764, gefolgt – ein Jahr vor seinem Tod – von den »Anmerkungen über die Geschichte der Kunst des Althertums«, einer Vorstufe zur postum 1776 erschienenen überarbeiteten zweiten Auflage seines Hauptwerks. [...]
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