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archivierte Ausgabe 9/2014
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
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Kultur |
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Zum 450. Todestag von Michelangelo |
Das letzte Duell mit der Kunst |
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Die florentinische Pietà, heute im Museum der Dombauhütte von Santa Maria del Fiore in Florenz. |
Von Antonio Paolucci
Der alte Michelangelo lebte in einem Haus mit Atelier im Stadtviertel Macel de’ Corvi zwischen Piazza Venezia und der Trajanssäule, das heute nicht mehr existiert, weil es dem Nationaldenkmal »Altar des Vaterlandes« weichen musste. Für die letzten Lebenstage des Künstlers haben wir einen Zeugen: Es ist Daniele Ricciarelli, der nach seiner Geburtsstadt auch Daniele da Volterra genannt wurde und unter diesem Namen besser bekannt ist. Er war der treue und anhängliche Schüler Michelangelos, dem die heikle Aufgabe zufallen sollte, die eklatantesten Nacktheiten des Jüngsten Gerichts mit Tüchern zu übermalen.
Bekanntermaßen hatte das Fresko mit der Auferstehung der Leiber und der Wiederkunft Christi Verlegenheit und Polemiken zur Folge gehabt. All diese Nacktheit, die in glorreicher Evidenz bloßgelegten Gesäße, Brüste und Geschlechtsteile schienen die gewissenhaften Geister mit Absicht in eine Krise stürzen zu wollen. Es bedurfte des bizarren florentinischen Geistes von Antonio Francesco Doni um das zu sagen, was wir heute denken: »An jenem Tag, an dem Christus in seiner Göttlichkeit erscheinen wird, würde er zu Recht allen auferlegen, diese Haltungen einzunehmen, diese Schönheit an den Tag zu legen, und die Hölle sollte jene Finsternis haben, die Ihr gemalt habt, weil man das nicht besser machen kann.« So als würde man sagen: Wenn das wahre Jüngste Gericht kommt, dann wird sich unser Herr Jesus Christus an das halten müssen, was Michelangelo bereits gemalt hat, weil selbst der Herr kein besseres kennt oder sich ausdenken könnte! Das schrieb Doni kurz nach der Enthüllung des großen Wandfreskos in einem berühmten Brief an Michelangelo. Und dieses auf die Spitze getriebene Paradox, das fast die Grenze der Ehrfurcht überschreitet, ist die genialste Wertschätzung, die dem Jüngsten Gericht je zuteil geworden ist.
Aber im Februar 1564 beschäftigte sich Michelangelo keineswegs mit den Fresken der Sixtinischen Kapelle und dummen Schmähreden. Er dachte auch nicht an die Kuppel des Petersdoms, die bereits angelegt und bis zum Tambour hochgezogen war. Seine Gedanken galten dem Absoluten und dem Jenseits. In jenen Tagen zerstorben die Ideale der Schönheit und des Ruhms, die doch sein Genie beflügelt und seine Hand geführt hatten. Das gibt der Künstler uns in jenem berühmten Sonett aus den späten Jahren zu verstehen, das eine Art Widerruf und fast ein confiteor darstellt: »Da seh ich nun die Phantasie, die oft / Als Abgott thronte durch der Künste Gnaden, / Wie falsch sie war, von Irrtum überladen« [Rilke]. [...]
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