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archivierte Ausgabe 7/2022
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Machaerus – Freilegung und Rekonstruktion einer bedeutenden historischen Stätte |
Wo Johannes der Täufer das Martyrium erlitt |
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Den Quellen zufolge ist das Auftreten Johannes des Täufers in das 15. Jahr der Herrschaft von Kaiser Tiberius zu datieren, was etwa 28 oder 29 nach Christus entspricht. Zum 2000-Jahr-Jubiläum der Enthauptung Johannes des Täufers 2029 soll die archäologische Stätte für Besucher zugänglich und »wieder auf der Landkarte des Heiligen Landes zu finden« sein, hofft Dr. Vörös. |
Seit mehr als einem Jahrzehnt erforscht Dr. Gyözö Vörös – der am 1. Februar von den Päpstlichen Akademien mit der Goldenen Pontifikatsmedaille ausgezeichnet wurde – die antike biblische Stätte Machaerus, eine Wüstenfestung des Herodes Antipas und der Ort der Gefangenschaft und Hinrichtung Johannes des Täufers. Im Interview mit Christopher Wells von »Vatican News« spricht Dr. Vörös über die außergewöhnliche archäologische Stätte.
Können Sie uns ein wenig über Ihre Arbeit erzählen?
Als einfacher ungarischer Archäologe habe ich das Privileg, einen auf 20 Jahre befristeten Arbeitsvertrag beim »Königlichen Amt für Altertümer« in Jordanien zu haben. Das geht auch auf den Wunsch des emeritierten Papstes Benedikt XVI. zurück, da er während seines Apostolischen Besuchs in Jordanien 2009 sein Interesse an Machaerus, dem wichtigsten Schauplatz des Evangeliums in Jordanien, zum Ausdruck brachte. Damals war der Ort nicht leicht zu besuchen, denn er lag in der militärischen Pufferzone am Toten Meer. Dort sollte weiter ausgegraben werden, und es sollten auch die Möglichkeiten für die Präsentation der Denkmäler und die Erhaltung der Ruinen ausgelotet werden. Man suchte jemanden, der nicht nur Archäologe, sondern auch Architekt war. Zu jener Zeit arbeitete ich bereits seit 15 Jahren in der Levante, zehn Jahre in Ägypten und dann fünf Jahre auf Zypern. Damals war ich Leiter der Ausgrabungen in Paphos, der griechisch-römischen Hauptstadt des Landes. Und als gläubiger Katholik hatte ich natürlich ein großes Interesse an dieser Stätte des Evangeliums am Ostufer des Toten Meeres. Es gab einen internationalen Wettbewerb, den ich 2009 im Namen der Ungarischen Akademie der Künste gewann.
Viele Menschen sind mit Machaerus vielleicht nicht vertraut. Können Sie uns zunächst einmal die Bedeutung für das Neue Testament erklären?
In den Evangelien gibt es einen Bericht über die Umstände der Gefangennahme und des Todes von Johannes dem Täufer, wie Salome tanzte und Johannes der Täufer enthauptet wurde. Dies ist die einzige Stelle im Evangelium, zu der es eine parallele Erzählung aus der gleichen Zeit gibt, die von einem nichtchristlichen Autor verfasst wurde. Es ist eine einzigartige Situation, dass Josephus, der jüdische romfreundliche Historiker aus dem ersten Jahrhundert, sehr deutlich niedergeschrieben hat, dass Johannes der Täufer von Herodes Antipas in Machaerus eingekerkert und enthauptet wurde. […] Aber auch Eusebius von Caesarea schrieb 324 in seiner Kirchengeschichte, dass Johannes der Täufer in Machaerus gefangen genommen und getötet wurde. Wir haben also die beiden wichtigsten Historiker des alten Palästina, Josephus und Eusebius, die beide bestätigen, dass es sich um den historischen Ort Machaerus handelt, diese herodianische Königsstadt, in der Johannes der Täufer gefangen gehalten und getötet wurde.
Aber dann war die Stadt, obwohl sie zur Zeit des Neuen Testaments sehr wichtig war, einige Jahre lang verschollen ...
Ja, die herodianische Stadt wurde von derselben Legion, der »Legio X Fretensis«, zerstört wie Jerusalem im Jahr 70 nach Christus. Machaerus wurde im Winter 71/72 zerstört und verschwand völlig von den Landkarten. Deshalb ist es erstaunlich, dass Eusebius noch von der Stadt spricht, von der im vierten Jahrhundert niemand wusste, wo sie lag. Das war bis 1968 so. Ein großartiger deutscher Gelehrter, der protestantische Archäologe August Strobel, besuchte die Gegend, in der ein modernes Dorf, Muqawir, existiert, und da der Name dem antiken Namen ähnelt, wurde die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass das antike Machaerus auch dort liegen könnte. Es war jedoch Strobel, der zum ersten Mal mit scharfem Blick erkannt hatte, dass es einen Belagerungswall gab, der dem von Masada sehr ähnlich war. Und 1968 schrieb er, dass sich im Zentrum dieses Walls ein Berg befinde, auf dessen Spitze seiner Meinung nach die alte herodianische Stadt Machaerus liegen müsste, mit dem Palast und der Burg, wo das tragische Geburtstagsbankett des Tetrarchen Herodes Antipas stattfand und Johannes der Täufer enthauptet wurde. [...]
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