|
archivierte Ausgabe 6/2015
|
|
|
|
|
|
Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
|
†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
|
|
Die Themen
des Osservatore Romano
|
Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.
Kirche in der Welt
Begleiten Sie den Heiligen Vater auf seinen Apostolischen Reisen oder zu Großereignissen wie Kirchen- oder Weltjugendtagen.
Dokumentation
Alle Enzykliken, Apostolischen Schreiben, Predigten und Ansprachen des Heiligen Vaters – bis ins Detail genau und ungekürzt in deutscher Sprache.
Kultur
Rom ist nicht nur Mittelpunkt der Weltkirche, sondern auch ein einzigartiges kunstgeschichtliches Zentrum.
|
|
|
|
|
|
|
Kultur |
|
Im Gespräch mit dem französischen Historiker und Mittelalterspezialisten Jacques Dalarun |
Der wiedergefundene heilige Franziskus |
|
Giotto di Bondone; Franziskus predigt zu den Vögeln (Darstellung einer Legende aus den »Fioretti«; um 1295, Ausschnitt) |
Von Silvia Guidi
Neue Aspekte im Leben des heiligen Franziskus tauchen aus der Vergangenheit empor. Diesmal handelt es sich nicht nur um Fragmente oder indirekte Zitate in zeitgenössischen Werken, sondern um die zweitälteste Vita des Heiligen aus Assisi: ein bisher unbekanntes Werk, enthalten in einem scheinbar unbedeutenden und in Bibliothekskatalogen nicht verzeichneten Manuskript aus einer Privatsammlung. Ein kleiner Kodex von zwölf mal acht Zentimetern steht somit im Mittelpunkt einer komplexen Frage der Geschichtsschreibung, die vom dritten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts ohne Unterbrechung bis in unsere Tage reicht, Freud und Leid von Generationen von Mediävisten, nämlich die Suche nach biographischen Zeugnissen über den Poverello von Assisi, die nicht mit der 1263 offiziell anerkannten Lebensbeschreibung – der Legenda von Bonaventura – identisch sind. Es handelt sich um ein vielleicht gerade wegen seines ärmlichen Aussehens lange Zeit unbeachtetes und unversehrt zu uns gekommenes Manuskript: ein kleiner Kodex, »franziskanisch im wörtlichen Sinn, ohne Verzierung oder Miniaturen«, erklärt uns von Paris aus sein Entdecker, der Mediävist Jacques Dalarun, den wir gebeten haben, uns von den Details einer spannenden Suche voller Überraschungen zu erzählen, quasi ein paläographischer Detektivroman.
Wie haben Sie das Manuskript gefunden?
Dank der E-mail eines Kollegen, Sean Field, der an der Universität Vermont lehrt und – ich nutze die Gelegenheit, dies zu präzisieren – glücklich verheiratet ist: Er ist kein Franziskaner, wie ich das in diesen Tagen in den Medien gelesen habe! Da Sean weiß, dass ich mich seit langem mit den biographischen Zeugnissen über Franziskus beschäftige, hat er mich über die bevorstehende Versteigerung eines Manuskripts informiert, die vielleicht interessant sein könnte. Und auch dank der gründlichen und klugen Arbeit von Laura Light. Die Wissenschaftlerin hat die Beschreibung des Manuskripts für das amerikanische Auktionshaus vorbereitet, das es im letzten Jahr in den Handel gebracht hat. Ich war seit sieben Jahren auf der Suche nach diesem Text. Bei meinen Forschungen war ich auf Fragmente und verstreute Spuren gestoßen, und alles ließ darauf schließen, dass es eine Art mittlere Fassung der Vita von Thomas von Celano geben musste: nach der ersten Niederschrift und vor der uns bekannten zweiten Vita, die unter dem zweiten Generalminister, Bruder Elias, verfasst wurde. Diesen Text zu finden war eine sehr, sehr wertvolle Bestätigung und natürlich eine große Freude. Sagen wir, dass diese Entdeckung auf einen Boden getroffen ist, der bereit war, sie aufzunehmen.
Wann ist Ihnen klar geworden, dass es sich bei dem lateinischen Text auf ihrem Computerbildschirm nicht nur um eine umbrische Legendensammlung aus dem späten 13. Jahrhundert handelte, sondern um ein unveröffentlichtes Werk von Thomas von Celano über das Leben des heiligen Franziskus?
Bei der Entzifferung des Prologs. Auf der Internetseite gab es einige Bilder des Manuskripts, nicht von überragender Qualität, aber dennoch lesbar, wenn auch mit etwas Schwierigkeit. Laura Light zitierte in ihrer Beschreibung des Kodex meine Studien und deutete die Möglichkeit an, dass es sich um ein wichtiges Steinchen eines Mosaiks handeln könnte, das von Vollständigkeit noch weit entfernt ist. An diesem Punkt war meine größte Sorge, dass der Text für die Wissenschaftler zugänglich wird. Beim Kauf durch eine Privatperson wäre das nicht gewährleistet gewesen. Aus diesem Grund habe ich mich an die Direktorin der Handschriftenabteilung der französischen Nationalbibliothek gewandt, die nach Verhandlungen mit dem Auktionshaus den Kodex gekauft hat. In der Zwischenzeit, das heißt seit September vergangenen Jahres, hatte ich die Möglichkeit, den Text genauer zu untersuchen, die lateinische Edition und die französische Übersetzung vorzubreiten sowie die Übersetzung ins Englische und Italienische in die Wege zu leiten. Erst am vergangenen 16. Januar wurde die Nachricht in der französischen Presse publik. Eine frühere Bekanntgabe war nicht ratsam, um die Kaufverhandlungen nicht zu stören, und mir lag auch daran, zuerst eine genauere Vorstellung von Datierung und Inhalt des Manuskripts zu haben. [...]
|
|
Lesen Sie mehr in der Printausgabe. |
|
|
|
|
|
|
Meditationen von Papst Franziskus bei den Frühmessen in Santa Marta 2013
|
Jetzt als eBook!
|
|
|
Unsere neue Dienstleistung für Verlage, die Ihr Abogeschäft in gute Hände geben wollen.
|
mehr
Informationen
|
|
|
Bücher & mehr |
|
|