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Kultur
Die Obelisken Roms – Entdeckungsreise zu den geschichtsträchtigsten Denkmälern der Ewigen Stadt (5)

Ägyptische Löwen und Sphingen auf einem römischen Platz

Ägyptische Löwen und Sphingen auf einem römischen Platz
Der römische Architekt Giuseppe Valadier, auf den die heutige Platzgestaltung zurückgeht, umgab den Obelisken 1820 mit vier wasserspeienden Löwen in ägyptisierendem Stil.
Unter Papst Sixtus V. wurde 1587 die Entscheidung getroffen, den schon länger bekannten Obelisken im Circus Maximus zu bergen und auf der Piazza del Popolo aufzustellen. Der vorliegende zweite Teil des Artikels über diesen zweithöchsten Obelisken Roms behandelt seine Geschichte nach der Aufstellung auf einem der schönsten Plätze der Ewigen Stadt.

»Erhabener und freudiger rage ich vor dem Gotteshaus jener auf, aus deren jungfräulichem Schoß unter der Herrschaft des Augustus die Sonne der Gerechtigkeit aufgegangen ist.« Diese Inschrift, in welcher der Granitblock in der Ichform von sich spricht, prangt auf der Basis des Obelisken, die in Richtung der Kirche »Santa Maria del Popolo« weist. Sie wurde von Kardinal Antoniani verfaßt, als man 1589 den Monolithen hier aufstellte. Nachdem er im Circus Maximus ausgegraben worden war, hatte Sixtus V. (Felice Peretti, 1585–1590) zunächst mehrere Standorte für ihn im Auge, so unter anderem vor der Basilika »Santa Croce in Gerusalemme«.

Seine Aufrichtung besorgte Domenico Fontana, der bereits die Versetzung des Obelisken im Vatikan und die Aufstellung im Lateran geleitet hatte. Der Granitpfeiler von Sethos I. war in drei Teile zerborsten, doch war seine Bergung leichter als die des Lateranmonolithen, der tiefer lag. Ebenso wie jener mußte auch diese Steinnadel um etwa 70 Zentimeter gekürzt werden, da der Schaft beschädigt war. Für die Ausbesserung verwendete man Stücke der alten Basis. Am 19. Februar 1587 wurde er von Matteo da Città di Castello gehoben. Daß man von den Obelisken bereits früher wußte, beweist eine Stelle im sogenannten »Codex Magliabechianus« (um 1450): »Zwei große Obelisken liegen im Zirkus des Tarquinius Priscus [Circus Maximus], wo jetzt die mit Kohl bepflanzten Gemüsegärten sind … die Bauern finden sie oft mit ihren Spaten.« [...]
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