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aktuelle
Doppelausgabe 51-52/2024
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| Kultur |
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| Ausstellung im »Archäologischen Park« des Kolosseums über Penelope in Mythos, Literatur und Kunst |
Eine außergewöhnliche Frauengestalt der Antike |
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| Die Ausstellungsräume im Romulus-Tempel mit einzigartigen Exponaten. |
Von Brigitte Kuhn-Forte
Der »Archäologische Park« des Kolosseums überrascht mit einer ungewöhnlichen Ausstellung, der ersten einer geplanten Trilogie über berühmte Frauengestalten der griechischen Antike: zwei mythisch-literarische Gestalten, Penelope und Antigone, sowie eine historische, die Dichterin Sappho (circa 610-570 v. Chr.).
Penelope, die von Homer im 8. Jh. v. Chr. im Epos Odyssee besungene treue Gattin des 20 Jahre abwesenden Odysseus, König von Ithaka, wird mit antiken Statuen, Reliefs und Vasen, wenigen Gemälden, Inkunabeln und Zeichnungen, zahlreichen Stichen, Buchillustrationen und Odyssee-Editionen nähergebracht. Die Objekte umfassen einen Zeitraum vom 5. Jh. v. Chr. bis in die Gegenwart, mit Textilarbeiten der sardischen Künstlerin Maria Lai (1919-2013).
Zwei faszinierende Ausstellungsorte
Die Exponate befinden sich an zwei faszinierenden Ausstellungsorten mitten im antiken Rom: antike Objekte und bibliophile Kostbarkeiten zum Penelope-Mythos im sogenannten Romulus-Tempel auf dem Forum Romanum. Der Name des kleinen Rundtempels, der 609 ins Vestibül der Kirche SS. Cosma e Damiano umgewandelt wurde, bezieht sich auf Valerius Romulus, 309 jungverstorbener Sohn des Kaisers Maxentius. Nach neueren Studien war der Tempel vielleicht Jupiter Stator geweiht.
Die graphische Dokumentation, einige Gemälde und Bücher sind auf dem Palatin in den berühmten Farnesischen Gärten aus der Renaissance zu sehen, und zwar in den Zwillings-Pavillons, die einst, versehen mit Gitter-Zwiebelkuppeln, als Vogelhäuser (»Uccellerie«) des päpstlichen Lustgartens dienten. Beide Ausstellungs-Lokalitäten können mit einer Besichtigung auf dem Forum Romanum, dem Palatin und dem Trajans-Forum verbunden werden (»Forum Pass Super«).
Im Romulus-Tempel prangt inmitten einer suggestiven Installation aus Holzlatten und Textilstreifen – eine Anspielung auf die uralte und eng mit der Ikonographie der Penelope verbundene Kunst des Webens – die Rekonstruktion eines antiken Webstuhls. Webstuhl und das darauf gespannte Tuch mit einem Ornamentband aus geflügelten Tieren und Figuren wurden nach dem Vorbild eines rotfigurigen Vasenbilds geschaffen. Die um 440 v. Chr. datierte attische Trinkschale (Skyphos) aus dem Etruskischen Nationalmuseum in Chiusi ist mit dem sogenannten »Nestorbecher« das wertvollste Kunstwerk der Ausstellung. Auf einer Seite sitzt Penelope trauernd vor dem Webstuhl, ihr gegenüber der Sohn Telemachos. Auf der anderen Seite erkennt Odysseus’ Amme Euryklea (oder Antiphata) bei der Fußwaschung des als Bettler verkleideten Gastes an einer Narbe den König von Ithaka. [...]
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