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Titelcover der archivierten Ausgabe 51/2018 - klicken Sie für eine größere Ansicht

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Kultur
Ausstellung »100 Presepi« – diesmal im Vatikan

Phantasievolle Krippenbaukunst

Phantasievolle Krippenbaukunst
»100 Krippen im Vatikan« ist bis 13. Januar täglich von 10-20 Uhr gratis zu besichtigen in der Sala San Pio X., Via dell’Ospedale 1 (einer Seitenstraße der Via della Conciliazione) in Rom. Am 24. und 31. Dezember schließt die Ausstellung bereits um 16 Uhr.
Alle Jahre wieder kommt die Ausstellung »100 Krippen« in Rom. Aber für diese 43. Schau gibt es eine große Neuigkeit. Sie findet nicht mehr in Santa Maria del Popolo mitten in der historischen Innenstadt statt, sondern in einem exterritorialen Gebäude des Vatikan. Die Krippe sei jene »Frucht der Schönheit«, die das Geheimnis Gottes offenbare, der »einer von uns« geworden sei. So erklärte bei der Eröffnung Erzbischof Rino Fisichella vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung. Dieser ist jetzt der Organisator der traditionellen Krippenausstellung in der Sala San Pio X. in der Via dell’Ospedale 1, einer Seitenstraße der zum Petersplatz führenden Via della Conciliazione.

Chefredakteurin Mariacarla Me - naglia von der »Rivista delle Nazioni« hatte sich an Erzbischof Fisichella gewandt, weil sie aus finanziellen Gründen nicht mehr wie bisher die Schau ausrichten konnte. Diesen Hilferuf habe er »mit Begeisterung« aufgegriffen, so der Ratspräsident, zumal die Krippenbotschaft einen »Moment der Weitergabe des Glaubens« beinhalte und folglich zur Neuevangelisierung beitrage. Mariacarla Menaglia ist zufrieden, sie hält die Übernahme der Ausstellung durch den Vatikan für eine »bedeutende, prestigeträchtige Veränderung«.

Jetzt heißt sie also »100 Krippen im Vatikan«. Es sind wieder mehr als hundert Ausstellungsstücke, nämlich 126 Krippen – 30 weniger als 2017. Sie befinden sich auf blau bespannten Tischen vor ebenso ausgeschlagenen Trennwänden. Einige stehen aber auf dem Boden, nämlich berühmte Darstellungen der neapolitanischen Kunst mit fast lebensgroßen Figuren aus dem 18. Jahrhundert. Unter diesen auch solche unter Glas – ihr künstlerischer Wert ist beträchtlich. Zahlreiche italienische Krippenbauer pflegen auch heute noch diesen neapolitanischen Stil. Da gibt es ganze Städte- und Dorflandschaften rund um den Stall von Bethlehem angelegt. Es sprudeln wieder Brunnen, mahlen Mühlen auf Knopfdruck, schöpfen Frauen Wasser, arbeiten Tischler an der Werkbank. Erstmals im Vatikan mit dabei ist, als besondere Attraktion, eine große mechanische Krippe der Familie Gualtieri aus Cesena in der Romagna. Es handelt sich um eine weitläufige traditionelle Darstellung der Weihnachtsszene mit beweglichen Figuren. Modernere und teils abstrakte Weihnachtsszenen kamen aus dem norditalienischen Piemont. Auch sehr schöne Gemälde mit Krippen hängen an den Wänden. Fast alle italienischen Regionen sind vertreten, denn auf dem Stiefel hat das Krippenbauen seit eh und je Tradition.

Es gibt sie als Puppenstuben, oder auch ganz klein in einem Marmeladenglas. Auch Szenen mit dem Jesuskind zwischen Gefängniszellen sind dabei. Die Materialwahl, gerade bei den Nichtprofis unter den Ausstellern, wird immer phantasiereicher: aus Pappe und Pasta, aus Küchenfolie, aus Stroh und aus bunten Wollfäden. Gut vertreten sind auch andere europäische Nationen und andere Kontinente. Da kamen die meisten Krippen über die jeweilige Botschaft am Heiligen Stuhl. Slowenien, aber auch Ungarn und die Tschechei schickten etliche Beispiele ihrer Krippenkunst. [...]
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