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Kultur
»Cento presepi« – traditionelle Krippenausstellung an der römischen Piazza del Popolo

Die Geburtsszene Jesu begleitet uns im Alltag

Die Geburtsszene Jesu begleitet uns im Alltag
Eine Darstellung der Geburtsszene aus Guatemala. Die Krippe ist in Santa Maria del Popolo ausgestellt.
Von Christa Langen-Peduto

Auch in diesem Jahr ist in Roms historischer Innenstadt, im Gebäudekomplex von Santa Maria del Popolo, eine einzigartige Krippenausstellung zu sehen. Werke großer Künstler und gesammelte Kollektionen aus Museen können die Besucher dort bewundern. Die Schaustücke sind zugleich wertvolle Beispiele, wie ethnisch verschieden die Heilige Familie dargestellt werden kann und dennoch der Kern der Weihnachtsbotschaft erhalten bleibt. Die Ausstellung ist bis zum 6. Januar (täglich von 9.30 Uhr bis 20 Uhr) geöffnet. Der Artikel soll einen Einblick in die adventliche Atmosphäre vermitteln.


Maria und Joseph, zwischen ihnen die Krippe mit dem Jesuskind, sind einfach eingefügt in diese weitläufige Stadtlandschaft. Sie zeigt römische Altstadtstraßen, einem Aquarell des berühmten römischen Vedutenmalers Ettore Roesler Franz (1845-1907) nachgebaut. Aus Holz, Kork, Terrakotta, Polystyrol und mit beweglichen Elementen sind sie gebastelt. Und sie zeigen Straßenszenen voller Leben. Wasser plätschert in einen Brunnen, ein Buchhändler lädt mit Gesten zum Kauf bei ihm ein. Ein Kind lässt sich auf einer Schaukel hin- und herpendeln. Und natürlich fehlen auch nicht lukullische Spezialitäten wie Wein und Porchetta, das berühmte römische Spanferkel. Die heilige Familie im Stall zu Bethlehem in die ewige Stadt zu versetzen, wie sie gegen Ende des 19. Jahrhunderts war, habe zweierlei Bedeutung. Einmal die italienische Tradition des Krippenbauens zu zeigen und diese »mit einem Sprung in Roms Vergangenheit« noch mehr zu fördern. Das meint Christian Apreda (33), von Beruf Anwalt, doch längst international prämiiert für seine originellen, Roesler Franz-Aquarellen nachgebauten Krippenlandschaften.

Bis 6. Januar wird diese Krippe, wie die originalen Künstleraquarelle einfach »Roma sparita« (das verschwundene Rom) genannt, viel bestaunt in der alljährlichen Ausstellung. »100 Krippen« im Gebäudekomplex von Santa Maria del Popolo in Rom, der Titelkirche des Krakauer Kardinals Stanislaw Dziwisz, der Privatsekretär des seligen Papstes Johannes Paul II. war. Sie wurde dort bereits am 28. November von Erzbischof Claudio Maria Celli, Präsident des Päpstlichen Rats für die sozialen Kommunikationsmittel, in Gegenwart zahlreicher Persönlichkeiten aus Kirche und Diplomatie eröffnet. Eine lebende »Krippe des Friedens«, dargestellt von römischen Kindern von sechs Monaten bis 5 Jahren, war Höhepunkt der Feierlichkeit. Es sind diesmal sogar 183 Krippen, die meisten aus elf talienischen Regionen, aber weitere auch aus 30 Nationen in aller Welt, aus dem chinesischen Taiwan ebenso wie aus Afrika, Südamerika und vielen Oststaaten, auch aus vorwiegend islamischen Ländern. Eine Neuheit in diesem Jahr ist das Laboratorium »Die Krippe als Spiel«. Unter der Leitung von Dozenten und Studenten der Akademie für schöne Künste in Rom können dort Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren das Kreieren von Figuren für den Stall von Bethlehem erlernen und diese dann mit nach Hause nehmen. »Che bello«, staunende [...]
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