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Kultur
Geheimnisse der Vatikanischen Museen – Wandteppiche

Kette und Schuss als Prestigeobjekt

Kette und Schuss als Prestigeobjekt
Ein wertvolles Geschenk des französischen Königs Franz I. an den Papst: ein Wandteppich mit der Darstellung von Leonardos Abendmahl.
Die Vatikanischen Museen sind im Besitz von etwa 300 Tapisserien, darunter Meisterwerke nach Vorlagen Raffaels für die Sixtinische Kapelle oder die Bildwirkerei mit Leonardos Abendmahl, ein Geschenk des französischen Königs an den Papst. Sehr wertvolle, empfindliche Werke, denen die erfahrenen Restauratoren der Museen ihre ganze Sorgfalt widmen.

Von Paolo Ondarza

Seidenfäden können genauso rätselhaft sein wie die Persönlichkeit Leonardos. Das zeigt zum Beispiel die Geschichte eines besonderen Wandteppichs mit der Darstellung des Letzten Abendmahls, angefertigt nach dem Vorbild im Refektorium des Klosters Santa Maria delle Grazie in Mailand: Dem französischen König Ludwig XII. gefiel Leonardos Fresko so sehr, dass er es von der Wand ablösen lassen und nach Paris mitnehmen wollte. Doch das blieb ein Traum für die französische Krone, zumindest bis Franz I. den Thron bestieg. Dieser beschloss, eine Kopie des Freskos in Auftrag zu geben, und zwar als Bildteppich.

Während hinsichtlich des Auftraggebers noch einige Zweifel bestehen und auch Jahr und Ort der Herstellung der Tapisserie nicht genau bestimmbar sind, kann man doch sagen, dass er zwischen 1516 und 1524 entstanden sein muss, in den Jahren, als sich Leonardo in Frankreich aufhielt. Es ist nicht auszuschließen, dass der Maler das wertvolle Stück mit eigenen Augen bewundert hat, aber die Hypothese seiner direkten Beteiligung an der Erstellung der Kartonvorlage scheint eher nicht zuzutreffen. Die Unterschiede zwischen den beiden Werken fallen sofort ins Auge. Die minimalistische Formensprache und fast metaphysische Atmosphäre in Leonardos Abendmahl ist in der Bildwirkerei der Vatikanischen Museen durch einen französisch anmutenden Renaissancegeschmack ersetzt: Durch die drei an lombardische Architektur erinnernden Bögen im Hintergrund blickt man auf eine von mittelalterlichen Burgen beherrschte Landschaft.

Die Feinheit der Arbeit lässt Brüssel als Herstellungsort vermuten. Mit vergoldeten oder versilberten Seidenfäden werden die Apostel gezeichnet, aber auch die Salamander und die Flügel, offensichtliche Hinweise auf Franz I. und seine Mutter Louise von Savoyen. In den von einem ganzen Dickicht an Symbolen durchzogenen Wandteppich sind die Initialen des Königs und seiner 1524 verstorbenen Frau Claudia eingewoben. Auffällig sind die ineinander verschlungenen Knoten, die einerseits an »Vinci-Knoten« denken lassen, aber auch auf das Haus Savoyen oder den Franziskanerorden anspielen könnten. 1533 verließ der überdimensionale Wandschmuck die bedeutende Sammlung des Königs von Frankreich und wurde nach Rom transportiert, als Geschenk, das Franz I. dem Papst aus Anlass der Hochzeit der Nichte des Papstes, Katharina de’ Medici, mit Heinrich von Valois, dem Zweitgeborenen des französischen Königs, machte. Die denkwürdige Hochzeit in Marseille wurde in den zeitgenössischen Chroniken in allen Einzelheiten beschrieben. Denn nach der Plünderung Roms 1527 sollte sie das gegen die Habsburger gerichtete Bündnis zwischen Frankreich und dem Papsttum besiegeln. Der Papst bedankte sich mit dem Gegengeschenk eines Narwalzahns, den er von dem berühmten Goldschmied Tobia da Camerino vergolden ließ. Das Objekt wurde als »Horn eines Einhorns« präsentiert, alter Überlieferung nach ein wirksames Gegenmittel bei vergifteten Speisen. [...]
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