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archivierte Ausgabe 49/2011
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
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Kultur
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Kultur |
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Die römischen Katakomben – Gräber, Fresken, christliche Symbole – ein unvergeßliches Pilgerziel (Teil 6) |
»Ein Juwel der Spätantike«: Die Grabstätte der Aurelier |
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Das Gewölbe ist mit einem Netz aus roten und grünen Linien verziert, in dem kleinere Darstellungen zu sehen sind, darunter Phantasie-Tiere, Genien und Pfauen. Der Raum wurde um 230 n. Chr. ausgemalt. |
Geheimnisvoll, faszinierend, unvergeßlich: so urteilen wohl alle Touristen und Pilger beim Besuch der christlichen Katakomben Roms. Also jener fünf allgemein zugänglichen unterirdischen Begräbnisstätten, die wir in unserer Artikelserie schildern. Aber das Adjektiv »geheimnisvoll « paßt auch zu jenen wesentlich kleineren Unterwelt- Friedhöfen der Ewigen Stadt, die man nur mit dem Plazet der Päpstlichen Kommission für Christliche Archäologie und nur in Begleitung besichtigen kann. Besonders interessant in dieser Reihe: das Hypogäum der Aurelier, das auf halbem Weg zwischen der Piazza Vittorio und der antiken Porta Maggiore (im Stadtviertel Esquilino) liegt.
Es ist, wie der Name besagt, ein Privatfriedhof der Aurelier, einer Familie von wohlhabend gewordenen Freigelassenen. Entdeckt wurde er ganz zufällig – beim Bau einer Garage 1919. Und zwar in einem Gebiet, wo man etliche archäologische Funde gemacht hat, innerhalb der von Kaiser Aurelian 272/73 gebauten Stadtmauer. Wann entstand die monumentale Grablege? Nachweislich um das Jahr 230. Das Hypogäum enthält ungewöhnliche, zum Teil schwer erklärbare Fresken, betont Dottoressa Raffaella Giuliani von der Päpstlichen Archäologie-Kommission, die uns sachkundig durch die Anlage führt. »Das hat im Lauf der Jahre viele Forscher, auch aus Deutschland, fasziniert – und sie zu ganz verschiedenen Interpretationen veranlaßt.« Die einen glaubten, daß die Besitzer, sprich: die Aurelier, völlig heidnisch oder allenfalls ein bißchen christlich beeinflußt waren – andere stuften sie gar als Anhänger einer religiösen Sekte ein. Raffaella Giuliani kennt all diese Interpretationen. Sie pflichtet in dieser Hinsicht ihrem Chef, dem Kommissions-Sekretär Msgr. Giovanni Carrù bei, der im »Osservatore Romano« schrieb: Wahrscheinlich wollten die Aurelier, diese hochgestellte römische Familie des 3. Jahrhunderts, »mit der Ausschmückung ihres Grabdenkmals eine komplexe Kultur ausdrücken, die – ohne das Heidentum aufzugeben – den aus dem Orient kommenden religiösen Strömungen, voran dem Christentum, Gehör schenken«. Schauen wir es uns also an, dieses Monument zwischen Heidentum und Christentum…
Das Hypogäum besteht aus einer Art Erdgeschoß und zwei tieferliegenden, großen Räumen mit Grabnischen. Links vom Eingang ein Raum, der mit vielfältigen, zum Teil schwer beschädigten Malereien geschmückt ist. Diese zeigen eine Stadt, vornehm gekleidete Philosophen sowie die sogenannte »Szene mit Adam und Eva«. Tatsächlich sieht man einen Mann, den Fresken-Rest einer Frau und die legendäre Schlange. Aber sind es wirklich Adam und Eva? Der deutsche Archäologe Nikolaus Himmelmann glaubt eher, daß es sich um Herkules im Garten der Hesperiden handelt. Über eine in den Tuffstein gehauene Treppe geht es hinab in das Untergeschoß. Dort fällt links sogleich der aus schwarzen und weißen Mosaiksteinen gebildete Fußboden auf, dessen Inschrift (mit den typischen lateinischen Abkürzungen) ganz klar auf die Besitzerfamilie verweist:
»Aurelio Onesimo Aurelio Papirio Aureliae Primae virgini Aurelius Felicissimus Fratris et colibertis benemerentibus fecit.«
Der Römer Felicissimus war es also, der diese feierliche Begräbnisstätte anlegen ließ. Unklar sei allerdings, erläutert die Archäologin Giuliani, ob es sich bei den erwähnten Aureliern wirklich um Geschwister handelte oder um die Mitbrüder einer religiösen Gemeinschaft. Das Geschlecht der Aurelier taucht auch auf einer Marmorinschrift im selben Raum auf, in der ein gewisser Aurelius Martinus und seine Frau Iunia Lydia an die verstorbene Aurelia Myrsina, ihre »filia dulcissima« erinnern. [...]
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