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archivierte Ausgabe 48/2022
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†Papst Benedikt XVI.
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Kultur |
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Venedig: Heimkehr der bedeutendsten Antikensammlung der Renaissance in den Palazzo Grimani |
Eines der frühesten Antikenmuseen der Welt |
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Venedig, Museo di Palazzo Grimani, Stanza del Doge mit Dionysos-Satyr-Gruppe (2. Hälfte 2. Jh. n. Chr., nach griechischen Vorbildern des 4. und 5. Jh.s v. Chr., 217 cm; Venedig, Museo Archeologico Nazionale Inv. 119.
Copyright: Direzione Regionale Musei Veneto, mit Genehmigung des Ministero della Cultura Foto: M. De Fina |
Von Brigitte Kuhn-Forte
Ein in der Geschichte des Ausstellungswesens nie dagewesenes Ereignis spielt sich in Venedig ab: nach fast 430 Jahren kehrt eine Antikensammlung an ihren Stammplatz zurück, den Palazzo Grimani bei S. Maria Formosa, den sie 1594 verlassen musste. Anlass der Übersiedlung war die Restaurierung des historischen Saales im Archäologischen Nationalmuseum, wo die Antiken, Schenkungen der Familie Grimani von 1523 und 1587, seit 1596 aufbewahrt wurden. Dank einer verdienstvollen Idee der Museumsleitung seit 2004 unter Daniele Ferrara wurden sie in die einstige Familienresidenz zurückgeführt, den schönsten Renaissancepalast Venedigs, den der Staat 1981 angekauft hatte (2008 als Museum eröffnet). Als Ausstellung 2019 eingerichtet, werden die wertvollen Skulpturen glücklicherweise hier verbleiben, abgesehen von einigen Verlegungen zwischen Nationalmuseum und Palast. Somit können Besucher wieder eine Privatsammlung der Renaissance bewundern und sich gleichzeitig ein Bild von der Entwicklung öffentlicher Museen machen: denn mit dem großzügigen Vermächtnis 1587 (fast 200 Skulpturen!) des Giovanni Grimani, Patriarch von Aquileia, an eine öffentliche Institution wurde 1596 der »Statuario Pubblico« gegründet (die »Öffentliche Statuensammlung«, das jetzige Archäologische Nationalmuseum), eines der frühesten Antikenmuseen der Welt.
Besonderer Kunstsinn
Die Grimani waren eine der glanzvollsten Familien Venedigs, hatten der Republik (Serenissima) drei Dogen und hohe Prälaten geschenkt. Ihr Palast, von Giovanni Grimani (1506-93) »in forma Romana« erneuert, war der erste in Venedig nach dem Modell der Renaissancepaläste Roms mit einem großen Innenhof (Cortile) und einer repräsentativen Stiege. Herzstück des Baus ist die als Antiquarium gestaltete Tribuna (der Name bürgerte sich im 18. Jahrhundert ein). Der Architekt ist nicht dokumentiert, Meister wie Palladio oder (eher) Iacopo Sansovino werden genannt.
Der Zweig S. Maria Formosa der Familie Grimani zeichnete sich durch besonderen Kunstsinn, Mäzenatentum und Sammelleidenschaft (Antiken, Gemälde, Medaillen, Gemmen, antike Vasen) aus. Begründer der Antikensammlung war der spätere Doge Antonio Grimani (1434-1523), ein reicher Kaufmann, Diplomat im Dienst der Republik, ab 1494 »Capitano da Mar«. Bereits 1483 ist eine überlebensgroße Marmorgruppe eines auf einen Faun gestützten trunkenen Dionysos im Besitz der Familie, wohl des Antonio Grimani, bezeugt (ausgestellt). Mehrere Jahrzehnte später war sie das Prunkstück des dem Stolz der Familie geweihten Saal, der Stanza del Doge.
1499 wurde Admiral Grimani jedoch für die fatale Niederlage in der Seeschlacht gegen die Türken bei Zonchio (Peloponnes) verantwortlich gemacht, des Hochverrats angeklagt und auf die Insel Cres (Kroatien) verbannt. Deren Einwohner schenkten ihm eine griechische Statue. 1502, sich der Protektion seines Sohnes Kardinal Domenico Grimani (1463-1523) gewiss, flüchtete Antonio nach Rom, wo er bis zur Rehabilitierung 1509 lebte. Er erwarb ein Grundstück auf dem Quirinal (»Vigna Grimani«), um dort einen Palast zu errichten. Bei den Erdaushebungen dazu kamen zahlreiche antike Statuen zutage, die an Domenico übergingen. Piazza Barberini hieß noch in einem Rom-Plan von 1625 »Piazza Grimana«.
Domenico Grimani war Theologe, Doktor in artibus, Freund von Humanisten und ein passionierter Sammler. In Rom machte er eine steile Karriere: seit 1491 Apostolischer Sekretär und Protonotar, 1493 Kardinal, 1497 Patriarch von Aquileia, 1521 Favorit als Nachfolger Papst Leos X. 1503 wurde San Marco in Rom seine Titelkirche, damit residierte er im gleichnamigen Palast (später Palazzo Venezia), wo er eine Antikensammlung anlegte. Dort bewunderte bereits 1505 eine venezianische Gesandtschaft die »große Zahl an Marmorstatuen und andere Antiken«, welche sämtlich von Ausgrabungen in der Vigna stammten; so der Chronist Marino Sanudo. Zur selben Zeit, 1509-10, steigerte sich Kardinal Grimanis Ansehen in Venedig, dankbar für den unermüdlichen, erfolgreichen diplomatischen Einsatz in der Auseinandersetzung zwischen der Republik und Julius II. Vater Antonio durfte zurückkehren und seine politische Karriere neu beginnen (1521 Wahl zum Dogen). [...]
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