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archivierte Ausgabe 47/2020
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
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Kultur
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Kultur |
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Teodolfo Kardinal Mertel (1806-1899) |
Der Letzte seines Standes |
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Porträtaufnahme von Kardinal Mertel |
Von Ulrich Nersinger
Dass es unter den Kardinälen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts »echte« Diakone gab, ist zumeist unbekannt. Der letzte Purpurträger, der nur die Weihe zum Diakon empfangen hatte, war der Abkömmling einer deutsch-italienischen Familie gewesen: Teodolfo Mertel (1806-1899).
Geboren wurde Teodolfo Giovanni Antonio Mertel am 6. Februar (nach anderen Angaben am 9. Februar) des Jahres 1806 in Allumiere bei Civitavecchia. Sein Vater Isidor, ein gelernter Bäcker, war 1802 aus Eglfing in Bayern nach Allumiere ausgewandert und hatte in dem kleinen Städtchen des Tolfa-Gebirges eine Einheimische geheiratet. Bekannt war der in der Region Latium gelegene Ort durch sein reiches Alaunvorkommen, das in einer beträchtlichen Zahl von Gruben abgebaut wurde (das italienische Wort für »Alaungruben« ist »allumiere«). Isidor Mertel und seine Familie erlangten durch diese Industrie einen gewissen Wohlstand.
Herausragender Intellekt
Schon in der Pfarrschule der Kapuziner zeigte sich der herausragende Intellekt Teodolfo Mertels, so dass der begabte Junge in das Seminar von Montefiascone geschickt wurde, wo er mit Bravour die klassischen Studien abschloss. Zum Studium der Rechte begab er sich dann nach Rom. An der »Sapienza«-Universität promovierte er zweiundzwanzigjährig am 16. Juli des Jahres 1828 »in utroque iure«, im weltlichen und kirchlichen Recht. Schon nach wenigen Jahren der Praxis bei einem bekannten Advokaten hatte der Name des jungen Doktors einen guten Klang in den Gerichtssälen der Ewigen Stadt. Aufgrund seiner Fähigkeiten und seines sozialen Engagements wurde er Präfekt der »Congregazione di S. Ivo«, eines römischen Institutes, das die unentgeltliche anwaltliche Vertretung und Verteidigung Mittelloser übernahm.
Monsignore Giacomo Antonelli, der damalige Unterstaatssekretär des Papstes und spätere Kardinalstaatssekretär, wurde auf den begabten Juristen aufmerksam und freundete sich sogar mit ihm an. Von Antonelli gefördert, schlug Teodolfo Mertel eine vielversprechende Karriere an der Römischen Kurie ein. Am 29. August 1843 wurde er zum Prälaten-Referendar der Apostolischen Signatur ernannt, ein Jahr später stieg er zum Votanten (stimmberechtigter Richter) der Signatur auf, 1847 erfolgte die Berufung zum Auditor (Richter) der Sacra Romana Rota.
In all diesen Ämtern bewies Monsignore Mertel soviel Gewandtheit und Klugheit, dass ihn Pius IX. (Giovanni Maria Mastai-Ferretti, 1846-1878) in die Kommission für die politischen Reformen berief, die er zu Beginn seines Regierungsantrittes errichtet hatte. 1848 wurde ganz Europa durch Revolutionen erschüttert. Auch in Rom schien ein Umsturz unmittelbar bevorzustehen. Um dem entgegenzuwirken, sah sich Pius IX. gezwungen, dem immer lauter werdenden Ruf nach einer Verfassung zu entsprechen. Der Papst sah in Mertel den geeigneten Mann, ein für alle akzeptables »Statuto« zu schaffen. Zur Ausarbeitung der 69 Artikel wurden dem Prälaten nur 36 Stunden (!) zur Verfügung gestellt. Teodolfo Mertel gelang das Unmögliche. Obwohl sie für damalige Verhältnisse als liberal galt, konnte sie die Revolution im weltlichen Herrschaftsgebiet des Papstes und die dadurch erzwungene Flucht des Papstes in das Königreich Neapel nicht verhindern.
Als der Heilige Vater seine weltliche Herrschaft mit der Unterstützung eines französischen Expeditionskorps wiedergewann, ernannte er Monsignore Mertel zum Konsultor der Kommission, die er während seiner Abwesenheit mit der Regierung der Päpstlichen Staaten betraut hatte. Nach der Rückkehr des Papstes wurde der Prälat zunächst Minister ohne Portefeuille (Juni 1850 – März 1853), dann Minister des Innern und der Justiz (März 1853 – März 1858). Gemeinsam mit Monsignore François Xavier de Merode arbeitete er äußerst erfolgreich an der Verbesserung der Gerichtsverfahren und der Strafprozessordnung in den Päpstlichen Staaten. [...]
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