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Kultur
Die römische Kirche San Giovanni Battista Decollato

Für das Seelenheil der zum Tode Verurteilten

Für das Seelenheil der zum Tode Verurteilten
Von Ulrich Nersinger

In früheren Zeiten befanden sich die regulären Hinrichtungsstätten der Ewigen Stadt »al Ponte« auf der Piazza del Ponte Sant’Angelo, »al Popolo« beim Pincio und »alla Madonna dei Cerchi« in der Via de’ Cerchi, der heutigen Piazza di Bocca della Verit à.

Neugierige Blicke


An einen dieser Orte lenkte Mastro Titta bis kurz vor dem Ende des Kirchenstaates seine Schritte. Mit neugierigen Blicken verfolgten Römer und Fremde den Weg des Henkers von Rom. Mastro Titta war die Verballhornung des Ausdrucks »Maestro di Giustizia – Meister der Gerechtigkeit«. Viele Generationen von Römern hatten den Scharfrichter durch die Straßen der Ewigen Stadt schreiten sehen. Aber auch für Romreisende aus ganz Europa waren die Hinrichtungen eine »Attraktion«; in der Literatur berühmt geworden sind die Schilderungen von Lord Byron und Charles Dickens.

Stand das Datum einer Hinrichtung fest, wurden an den Kirchen Roms »avvisi«, Bekanntmachungen, angebracht. Sie forderten die Gläubigen auf, Gebete und fromme Übungen (»pia exercitia«) für das Seelenheil des Unglücklichen zu verrichten. Von diesem Zeitpunkt an bis zur Vollstreckung eines Todesurteils nahm sich die »Arciconfraternita di San Giovanni Decollato« des Delinquenten an. Die Erzbruderschaft war im Jahre 1488 als »Confraternita della Misericordia – Bruderschaft der Barmherzigkeit« entstanden.

Die von in der Ewigen Stadt lebenden Florentinern begründete fromme Vereinigung sah es als ihren Auftrag an, den zum Tode Verurteilten in geistlicher wie materieller Weise hilfreich beizustehen, für deren Bestattung in geweihter Erde Sorge zu tragen und die Gebete für die Rettung ihrer Seelen zu verrichten. Die Mitglieder der Erzbruderschaft blieben bei der Ausübung ihres barmherzigen Dienstes unerkannt, sie waren durch schwarze Gewänder verhüllt; unter den Kapuzen verbargen sich Kardinäle, Adelige und Künstler; der Arciconfraternita gehörten so berühmte Männer wie Michelangelo Buonarroti an.

In Rom besaßen die »confratelli« eine eigene Kirche – San Giovanni Battista Decollato –, die in der Nähe zur Hinrichtungsstätte »alla Madonna dei Cerchi« lag. Der Name des Gotteshauses leitet sich vom Martyrium des heiligen Johannes des Täufers her, der unter König Herodes enthauptet wurde (ital. decollato). Errichtet wurde die Kirche zur Mitte des 16. Jahrhunderts. Da die Bruderschaft von in Rom ansässigen Florentinern gegründet worden war, herrschte in ihr der toskanische Stil vor. Der Kreuzgang von San Giovanni Battista Decollato diente der Beisetzung der Hingerichteten, die hier namenlos bestattet wurden.

In den letzten zwölf Stunden vor der Hinrichtung wich die Erzbruderschaft nicht mehr von der Seite des Verurteilten. Auf dem Weg zur Exekution gaben ihm ihre Mitglieder feierlich das Geleit. Man trug ihm das von einem schwarzen Flor umgebene Kreuz voran, damit er in dieser Stunde den Herrn vor Augen hatte. Psalmengesänge sollten trösten, Litaneien die Gnade und Vergebung Gottes erbitten. Ein »confortatore – Trostspender«, der den Verurteilten zur Exekutionsstätte begleitete, reichte diesem vor der Hinrichtung aus einem Zinnbecher einen letzten Schluck Wein. Nachdem der Scharfrichter seines Amtes gewaltet hatte, hob die Bruderschaft den Leichnam auf eine Bahre, bedeckte ihn und trug ihn zu ihrer Kirche, wo er unter Gebeten beigesetzt wurde. [...]
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