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Kultur
Die Villen Roms – Grüne Oasen mit langer Tradition (6)

Villa Farnesina: Sinnbild der römischen Renaissance

Villa Farnesina: Sinnbild der römischen Renaissance
Der reiche Bankier Agostino Chigi ließ sich zu Beginn des 16. Jahrhunderts eine prachtvolle Villa in Tibernähe errichten.
Zwischen dem Lungotevere, der Straße flußabwärts entlang des Tiber, und den engen, verwinkelten Gassen des römischen Stadtteils Trastevere liegt die Villa Farnesina. Heute erweckt sie einen eher beengten Eindruck, beinahe eingeklemmt zwischen der immer stark befahrenen Autostraße und der Enge der Gassen des ehemaligen Arbeiterviertels. Doch der Lungotevere ist eine Einrichtung des modernen Roms und macht schwer vorstellbar, daß diese Villa einst in idyllischer Vorstadt-Lage bis an das Ufer des Tibers reichte.

Ebenso trügerisch wie das heutige äußere Erscheinungsbild der Villa ist – betrachtet man die Geschichte des Anwesens – der Name Farnesina. Der Namensgeber nämlich, Kardinal Alessandro Farnese (1520–1589), spielt darin kaum eine Rolle. Ihren Glanz und ihre Bedeutung verdankt die Farnesina vielmehr drei Männern einer früheren Generation: Agostino Chigi, Raffael und Baldassare Peruzzi.

Die Namen dieser drei Persönlichkeiten der römischen Renaissance sind ebenso untrennbar mit der Farnesina verbunden wie die Epoche selbst. Chigi als reicher und mächtiger Bauherr, Peruzzi als Architekt und Künstler, Raffael als Urheber der berühmtesten Kunstwerke innerhalb des Gebäudekomplexes. Gemeinsam schufen sie mit der – damals noch vorstädtischen – Villa ein Sinnbild der Renaissance.

»Die Villa des Bankiers Agostino Chigi ist das erste Beispiel für die perfekte Harmonie zwischen Natur, Architektur, Gestaltung und Ausdruck der Kultur des frühen 16. Jahrhunderts in Rom«, schreibt Paola Hoffmann in ihrem Buch »Le ville di Roma« (Die Villen Roms). Die zentrale Rolle in der Konzeption und Gesamtgestaltung kommt dabei dem Architekten und Künstler Peruzzi zu, die künstlerisch bis heute bedeutendsten Werke aber stammen aus der Hand Raffaels, respektive seiner Schüler. [...]
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