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Kultur
Der heilige Karl Borromäus – Gedenktag am 4. November

Ein heiliger Bischof als »Guter Hirte« für seine Herde

Ein heiliger Bischof als »Guter Hirte« für seine Herde
Der hl. Karl Borromäus im Gebet. Das Gemälde von Lodovico Stern (1709–1777) befindet sich in der Kirche »San Prassede«, deren Titelkardinal Karl von 1564 bis 1584 war. In der Kirche wird neben einer Tischplatte, an dem der Heilige Arme zu bewirten pflegte, auch das von ihm benutzte Faldistorium aufbewahrt, ein Faltstuhl, der bei verschiedenen Pontifikalhandlungen wie zum Beispiel der Firmung zum Einsatz kam.
Karl wurde am 2. Oktober 1538 als Sohn des Grafen Gilberto Borromeo und der Margherita Medici auf der Burg von Arona am Lago Maggiore geboren. In jungen Jahren schon für die kirchliche Laufbahn bestimmt, trat er mit sieben Jahren in den rechtlichen Klerikerstand und erhielt mit 13 die Abtei der hll. Gratinianus und Felinus in Arona als Kommende mit einem jährlichen Einkommen von 2000 Scudi. Er bestimmte, daß dieser Betrag den Armen zur Verfügung gestellt werden sollte. Nach den ersten Studien in Mailand setzte der junge Kleriker, der allerdings noch nicht zum Priester geweiht worden war, sein Studium an der Universität in Pavia fort und promovierte am 6. Dezember 1559 in Zivil- und Kirchenrecht.

Tätigkeit an der Kurie und enger Mitarbeiter des Papstes

Als sein Onkel Giovan Angelo Medici am 25. Dezember 1559 zum Papst gewählt wurde, berief ihn dieser unverzüglich nach Rom und ernannte ihn am 13. Januar 1560 zum Apostolischen Protonotar und noch im selben Monat zum Kardinaldiakon mit der Titelkirche »San Martino ai Monti«. Vier Jahre später, am 18. November 1564, wurde er zum Kardinalpriester mit der Titelkirche »Santa Prassede« erhoben. Gleich nach seiner Ankunft in Rom – Anfang Februar 1560 – wurde er zum Verwalter der Erzdiözese Mailand bestimmt, jedoch mit der Verpflichtung, sich weiterhin in Rom aufzuhalten. Als Kardinalnepot wurden Borromäus zahlreiche Aufgaben übertragen: Er wurde Kardinalprotektor von Portugal, den Niederlanden und den katholischen Kantonen der Schweiz sowie der Franziskaner und der Karmeliten, er war Erzpriester von »Santa Maria Maggiore« und Päpstlicher Legat in Bologna, Ancona und der Romagna. In der Leitung der Kirche spielte Karl Borromäus eine wesentliche Rolle, und sein Onkel, Papst Pius IV., bezeichnete ihn als »sein rechtes Auge«. Als Mitglied einer eigens eingerichteten Kardinalskongregation (»Sacra Congregazione del Concilio «) trug er dazu bei, die auf dem Konzil von Trient beschlossenen Dekrete umzusetzen. Borromäus war sehr gebildet, liebte die Jagd, das Schachspiel und die Musik, er spielte selbst Laute und Cello. Dem humanistisch-literarischen Ideal folgend, rief er die »Accademia delle Notti Vaticane« ins Leben: einen literarischen Kreis von Künstlern und Freunden, die sich zwischen dem 20. April 1562 und 14. September 1565 regelmäßig trafen. [...]
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