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Meisterwerke von Giacomo Della Porta: Der Brunnen auf der Piazza delle Cinque Scole in Rom |
Ein etwas in Vergessenheit geratenes Kunstwerk |
Außer dem berühmten Schildkrötenbrunnen in unmittelbarer Nähe des ursprünglich mit Mauern versehenen Ghettos gibt es auf der Piazza delle Cinque Scole einen weniger bekannten, nichtsdestotrotz sehr schönen Brunnen von Giacomo Della Porta. Den größten Teil seiner Existenz stand er auf der Piazza Giudia, wo heute nurmehr ein Marmorumriss im Straßenpflaster an ihn erinnert, über den Touristen und Einheimische meist achtlos laufen.
Von Silvia Montanari
Die Mitte der ruhigen Piazza delle Cinque Scole nimmt der Brunnen von Giacomo Della Porta ein, der Ende des 16. Jahrhunderts der führende Architekt in der Nachfolge von Michelangelo (geb. 1475 in Caprese bei Florenz, gest. 1564 in Rom) und Vignola (Giacomo Barozzi da Vignola, geb. 1507 in Vignola bei Modena, gest. 1573 in Rom) war. Von Michelangelos Projekten vervollständigte er beispielsweise nach dessen Tod die Gesamtanlage des Kapitolsplatzes als »Architetto del Popolo Romano« (Architekt des Römischen Volkes). So stellte er dort den Konservatorenund Senatorenpalast, die »Cordonata« (die majestätische Freitreppe zum Kapitolsplatz, 1564–1575), sowie viele andere Projekte fertig. Außerdem war er Bauleiter in St. Peter und vollendete zusammen mit Domenico Fontana den »Cupolone« (die majestätische Kuppel von St. Peter).
Giacomo Della Porta war aber nicht nur Architekt, sondern auch ein genialer Brunnenbauer, von dem 27 Brunnen in Rom stammen. Mit zu den interessantesten zählt eben derjenige auf der Piazza delle Cinque Scole.
Antike römische Wasserleitung
Eigentlich war der Brunnen für die nahegelegene Piazza Giudia oder Giudea geschaffen worden, wo er auch sehr lange stand, und hieß deshalb auch Fontana di Piazza Giudia. Ferner hieß er Fontana degli Ebrei, da er sich vor einem der Tore der Umfassung des damaligen Ghettos befand. Man nannte ihn auch Fontana del Pianto nach der Kirche Santa Maria del Pianto ganz in der Nähe. Zu der Piazza Giudia gelangt man gleich, wenn man die Piazza delle Cinque Scole nach Norden verlässt.
Gregor XIII. (Ugo Boncompagni, 1572-1585) begann 1583 mit der Restaurierung der »Aqua Alexandrina«, der antiken römischen Wasserleitung, die von Kaiser Alexander Severus um 226 als letzte errichtet worden war. Doch die Arbeiten schritten nur sehr langsam und mühsam voran. Sein Nachfolger, der »Papa tosto« Sixtus V. (Felice Peretti, 1585-1590), beendete sie 1587, sodass sie nach seinem Vornamen »Acqua Felice« hieß. Sie sollte den Viminal und den Quirinal, sowie nachher das Kapitol und das darunterliegende Gebiet bis zur Tiberinsel versorgen, wobei zahlreiche Brunnen vorgesehen waren. [...]
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