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Kultur
Ewige Stadt – »Gran Madre di Dio« an der Milvischen Brücke

Lebendige Pfarrei mit Fokus auf der Volksmission

Lebendige Pfarrei mit Fokus auf der Volksmission
Blick auf die historische Milvische Brücke, hinter der sich die Kirche »Gran Madre di Dio« erhebt.
Sie gehört zu den wichtigsten Pfarreien im Nordwesten Roms: »Gran Madre di Dio« nahe der historisch berühmten Milvischen Brücke. Eine Gemeinde, zu deren Aktivitäten auch der »Neokatechumenale Weg« beiträgt.

Von Bernhard Hülsebusch


Jedem Gymnasiasten, der im Geschichtsunterricht aufpasst, ist die Milvische Brücke in Rom ein Begriff. Denn just hier, an diesem Tiber-Übergang im Norden der Ewigen Stadt, besiegte Kaiser Konstantin 312 seinen Rivalen Maxentius. Die damaligen Christen erklärten seinen unerwarteten Triumph mit dem Eingreifen ihres Gottes. Vor der Schlacht nämlich sei dem Feldherrn das Kreuz mit dem griechischen Christus-Monogramm XP erschienen – mit dem Versprechen: »In hoc signo vinces« (In diesem Zeichen wirst du siegen). Wenig später machte Konstantin der Große das Christentum de facto zur Staatsreligion im Römischen Reich – auch wenn er selbst sich erst kurz vor seinem Tod 337 taufen ließ.

Mächtiger Sakralbau

All das ist rund 1700 Jahre her. Wer heute, von der Innenstadt kommend, auf der (für den Kraftverkehr gesperrten) Milvischen Brücke den Tiber überquert, gelangt auf einen vor Leben quirlenden Platz – mit Cafes, Restaurants, Geschäften sowie vielen Jugendlichen. Und am Nordende dieser Piazza, wo die Via Cassia beginnt, fällt ein mächtiger Sakralbau ins Auge: »Gran Madre di Dio« (wörtlich übersetzt »Große Gottesmutter«).

Papst Pius XI. (1922-39) war es, der zum 1500. Jahrestag des Konzils von Ephesos 431, wo nach heftigem Streit die Rolle Marias als Gottesgebärerin (Theotókos) und zugleich ihre ewige Jungfräulichkeit festgeschrieben wurde, eine große Marienkirche errichten wollte. Gedacht, getan. Den Bauauftrag erhielt der prominente Architekt Cesare Bazzani, ein »Altmeister des Ekklektizismus«, wie Luigi Monzo in seiner 2017 am Karlsruher Institut für Technologie entstandenen Dissertation »Croci e Fasci – Der italienische Kirchenbau in der Zeit des Faschismus 1919-1945« schreibt.

Das von Bazzani geschaffene Gotteshaus, so betont Monzo, »dominiert in angemessener Weise den vorgelagerten Platz und steht am Entree zu einem neuen Wohnviertel. Der Bezug zur Stadt wird noch verstärkt, indem Bazzani die Architektur der Piazza del Popolo in seinem Entwurf reflektiert«. Eine Synthese von Tradition und Moderne charakterisiere diesen Sakralbau. Seine auffälligsten Merkmale? Die von zwei Säulen mit korintischen Kapitellen gestützte und von einem dreieckigen Giebel gekrönte Vorhalle, wo man auf dem Giebel das Wappen von Papst Pius XI. sieht. Auf beiden Seiten zwei relativ kleine Glockentürme – und über dem Zentralbau eine große, auf einem achteckigen Tambour ruhende Kuppel mit einer Laterne und dem obligaten Kreuz an der Spitze. [...]
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