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archivierte Ausgabe 44/2015
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Aus dem Vatikan
Ausgewählte Bildaufnahmen und ungekürzte Textabdrucke geben Ihnen einen unverfälschten und lebendigen Einblick in das Zentrum der Weltkirche.
Kirche in der Welt
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Kultur
Rom ist nicht nur Mittelpunkt der Weltkirche, sondern auch ein einzigartiges kunstgeschichtliches Zentrum.
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Kultur |
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Fotos der Weimarer Zeit – Einzigartige Ausstellung in der Villa Massimo |
Leidenschaftliches Interesse an Wahrheit und Gerechtigkeit |
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Erich Salomon war Spezialist für Momentaufnahmen bei schwachem Licht. Seine Fotografien zeigen die Protagonisten offizieller Ereignisse aus einer damals ungewöhnlichen Perspektive. Seine wohl berühmteste Aufnahme entstand 1931 bei einem Empfang im Pariser Quai d’Orsay (rechts, Museum Folkwang Essen). Der französische Premierminister Aristide Briand, der auf die Kamera zeigt, soll dabei ausgerufen haben: »Ah voilà, der König der Indiskreten!« |
Von Christa Langen-Peduto
Erich Salomon und Friedrich Seidenstücker begründeten mit ihren Aufnahmen den schnellen, kritischen Fotojournalismus unserer Tage. Dabei arbeitete Salomon auch mit List und versteckten Kameras, um »Berühmte Zeitgenossen in unbewachten Augenblicken« abzulichten. In der Villa Massimo ist eine Auswahl an erstklassigen Fotografien zu sehen.
Sie tragen Frack und stehen bei einem Bankett in Paris in einem stofftapezierten eleganten Saal. Einer der fünf Fotografierten zeigt schmunzelnd mit dem Finger in die Kamera. Es ist der französische Premierminister Aristide Briand. »Ah voilà, der König der Indiskreten«, rief er damals dazu aus. Das war 1931. Dieses Bild des Berliners Erich Salomon (1886 bis 1944), des berühmten Pioniers der Fotografie, ist eines der bedeutendsten Ausstellungswerke in der bis 12. November laufenden viel beachteten Fotoschau »Salomon – Seidenstücker« in der deutschen Künstler-Akademie Villa Massimo in Rom. Zum zweiten – und nicht zum letzten Mal – hat Professor Ute Eskildsen, bis 2012 Vizedirektorin des Folkwangmuseums in Essen und Gründerin seiner renommierten Fotografischen Sammlung, diese hochinteressante Schau für Rom zusammengestellt.
»Deutsche Fotografie ist im Ausland wenig bekannt. Es geht darum, zwei Vertreter vorzustellen, die zur gleichen Zeit gearbeitet, aber unterschiedliche Interessen und Methoden hatten«, so erklärt Ute Eskildsen, warum die Schau einzigartig sei und nicht etwa später als Wanderausstellung in Deutschland zu sehen sein werde. Es sei »erhellend«, Parallelentwicklungen aus derselben Zeit zu präsentieren. Akribisch hat die Kuratorin jeweils 27 Fotografien von Salomon und Seidenstücker aus verschiedenen deutschen Sammlungen – gut zehn aus dem Folkwangmuseum – nach Rom gebracht. Fast alle sind Originalabzüge von damals.
Beide waren Autodidakten, beide fotografierten viel in Berlin. Der Jude Erich Salomon, der 1944 in Auschwitz umkam, war schon damals darauf spezialisiert, Prominente in unbeobachteten Augenblicken in die Kamera zu bannen. Er benutzte schon eine Kleinkamera und verzichtete auch oft auf Blitzlicht, was damals revolutionär war. Schnell war er international gefragt und fotografierte auch geschichtsträchtige Politikertreffen wie etwa 1930 die zweite Reparationskonferenz mit deutschen und französischen Ministern in Den Haag. Er betätigte sich aber auch als »Paparazzo«, ohne das Paparazzi-Gebaren der heutigen Zeit. Marlene Dietrich etwa nahm er in einer ganzen Serie im Halbschlaf im Bett auf, neben sich eine altmodische Kommode mit Kinderbild. »Welche Implikationen hat die Geschichte dieses Mannes! Er ist mutig (sicherlich ohne sich selbst so zu finden), er ist leidenschaftlich an Wahrheit und Gerechtigkeit interessiert …«, so Joachim Blüher, der Leiter der deutschen Künstler-Stipendiaten-Akademie Villa Massimo. [...]
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