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von Plinius dem Älteren
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Kultur
Ausstellung in den »Scuderie del Quirinale«

Vermeer – das goldene Zeitalter der holländischen Kunst

Vermeer – das goldene Zeitalter der holländischen Kunst
»Straße in Delft« aus dem Rijksmuseum in Amsterdam zeigt den Maler als genauen Beobachter des Alltagslebens.
Die »Scuderie« des Quirinalspalastes in Rom, die ehemaligen Pferdeställe von dort residierenden Päpsten und italienischen Königen, sind bekanntlich seit Jahren zu einem eindrucksvollen Ausstellungsge- bäude geworden. Wer die Säle durchquert und dann noch über die Wendeltreppe den letzten Stock erreicht, hat ein großartiges Panorama vor sich. Roms historisches Zentrum mit all seinen prachtvollen Renaissance- und Barockschönheiten liegt dem Besucher sozusagen zu Füßen, und auch auf die Peterskuppel von eigentlich imposanter Höhe lässt sich von dieser Beobachterwarte hinabsehen. Die Aus- stellung, die bis 20. Januar in den »Scu- derie« Hunderttausende von Besuchern anlockt, steht im krassen Gegensatz zu jener bewunderten Kunst aus Zeiten des römischen Kirchenstaates. Dort ist das goldene Kunstjahrhundert der Niederlande zu Gast, das 17. Jahrhundert, mit teils winzigen Bildern auf großen Wänden. Sie illustrieren eine völlig andere Welt, näm- lich das kleinbürgerliche, auch calvinistische Leben jener Zeit in Holland. »Vermeer und das goldene Zeitalter der holländischen Kunst« bietet gleich acht Gemälde des bedeutenden Barockmalers und viele seiner Zeitgenossen.

Um Jan Vermeer (1632–1675) und seine gemalte Welt zu verstehen, ist aber zunächst ein Blick in seine Biographie wichtig. Der Delfter Maler stammte offenbar aus bescheidenen Verhältnissen. Mit 20 Jahren heiratete der Protestant ein reiches katholisches Mädchen und konvertierte. Mit Frau, elf Kindern und der Schwiegermutter lebte er in der sogenannten »Ecke der Papisten« am Groote Markt, in einem Haus zwischen einer Kirche und einer Jesuitenschule. Er verbrachte dort sein ganzes Leben, trieb Kunsthandel und malte pro Jahr zwei bis drei seiner Bilder. In diesem eingegrenzten Bereich, ohne jemals große Reisen zu unternehmen, schuf er insgesamt weniger als 40 Kunstwerke – und gehört damit dennoch zu den Großen der Kunstgeschichte. Nicht alle sind datierbar. Zunächst waren es Historienbilder, dann folgten Stadtveduten, Innenansichten und Porträts. Nach 1672, in Folge des Krieges mit Frankreich, verarmte die Familie. Vermeer, gewöhnt an ein heiteres harmonisches Leben, wurde mit dieser neuen Lage nicht fertig und verfiel offenbar Depressionen. Nach seinem Tod musste seine Frau zur Abtragung der Schulden auf ihr Erbrecht verzichten und dieses den Gläubigern übertragen. Erst ab dem 19. Jahrhundert wurde Vermeer so richtig wiederentdeckt. [...]
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