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archivierte Ausgabe 44/2011
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Kultur |
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Die römischen Katakomben – Gräber, Fresken, christliche Symbole – ein unvergeßliches Pilgerziel (Teil 4) |
Domitilla-Katakombe: der größte unterirdische Friedhof Roms |
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Die halbunterirdische Basilika aus dem 4. Jahrhundert ist den beiden Märtyrern Nereus und Achilleus geweiht. |
Auch die römischen Katakomben hatten ihren »Christoph Kolumbus«: Antonio Bosio, ein Gelehrter maltesischer Herkunft, der Ende des 16. und im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts das unterirdische christliche Rom erkundete, erhielt diesen Beinamen von dem berühmten Archäologen Giovanni Battista Rossi.
Bosio hatte als erster die Idee, eine vollständige Illustration der Katakomben zu liefern, die zudem mit den gesammelten historisch-topographischen Quellen versehen sein sollte. Wir können uns vorstellen, wie er die unterirdischen Gänge durchstreift, ausgerüstet mit Lampen, die für drei Tage und drei Nächte reichen sollten, dazu Spitzhacke und Schnur, um sich nicht zu verlaufen. Trotz seiner Vorsichtsmaßnahmen berichtet er nach der ersten Erkundung der Domitillakatakombe, die er noch Calixtuskatakombe nannte, weil er sie nicht als eigenständigen Friedhof erkannt hatte: »Da wir kein Licht mehr hatten, dachten wir, wir müßten sterben und mit unseren unreinen Kadavern diese heiligen Denkmäler beflecken. Wir entschieden umzukehren, und obwohl wir den zurückgelegten Weg mehrfach gekennzeichnet hatten, gelang es uns nur unter großen Schwierigkeiten, den Eingang wiederzufinden. « Nach dreitägigem Umherirren fand Bosio endlich einen Ausgang aus dem Gangsystem der Katakombe, das heute noch das größte Roms ist: ein Labyrinth von über 17 km auf mehreren Ebenen entlang der Via Ardeatina.
Der Friedhof ist nach seiner Gründerin benannt, die im allgemeinen mit der Adligen Flavia Domitilla, einer Nichte von Flavius Clemens, Konsul des Jahres 95 n. Chr., identifiziert wird. Dieser hatte die Tochter einer Schwester von Kaiser Domitian geheiratet, die ebenfalls Flavia Domitilla hieß. Ihre vermutlichen Sympathien für die Christen brachte diesem Zweig der Flavier nicht wenige Probleme mit dem Kaiser ein: Einigen heidnischen Geschichtsschreibern zufolge wurde der Konsul Clemens zum Tod verurteilt, während seine Frau Domitilla auf die Insel Ventotene ins Exil verbannt wurde. Beide wurden des Atheismus und jüdischer Bräuche angeklagt, aber die echten Beweggründe für die Maßnahmen Domitians könnten eher der Verdacht auf politische Verwicklungen und vor allem die Angst vor Verschwörungen gewesen sein. Domitilla, die Nichte von Clemens, wird dagegen vom christlichen Geschichtsschreiber Eusebius als Märtyrerin erwähnt, die zusammen mit anderen römischen Matronen wegen ihres Glaubens auf die Insel Ponza verbannt wurde. Noch Ende des 4. Jahrhunderts wurden nach den Worten des hl. Hieronymus auf der Insel die sogenannten »cellulae« verehrt, in denen die junge Frau das Exil erdulden mußte.
Entwicklung des Gemeinschaftsfriedhofs
Daß die Familie im Bereich der Katakombe Land besaß, wird auch von drei heidnischen Grabinschriften bestätigt. Sie dokumentieren die Übergabe von Land an Privatpersonen zur Errichtung von Gräbern von seiten einer Flavia Domitilla. Auf diesen und den angrenzenden Besitztümern entwickelten sich verschiedene, voneinander unabhängige sowohl christliche wie auch heidnische Friedhofsanlagen, die später zu einem einzigen großen Gemeinschaftsfriedhof verbunden wurden aufgrund der Erweiterung einiger von ihnen und dank der großzügigen Schenkungen von Besitzern, die sich zum neuen Glauben bekehrt hatten. Zu den ältesten Kernen der Katakombe gehört das Hypogäum der Flavier, das von de Rossi zunächst der Familie der Gründerin des Friedhofs zugeschrieben wurde. In Wirklichkeit ist es aber in das Ende des 2. Jahrhunderts zu datieren und damit erst einige Zeit später entstanden, als die genannten Personen gelebt haben. Richtigerweise müßte man zudem vom Hypogäum der Flavier und Aurelier sprechen, da beide Familien hier dokumentiert sind. Obwohl das Hypogäum gewöhnlich als Familiengrabstätte betrachtet wird, ist es von der Anlage her doch eher mit den Gemeinschaftsgräbern der frühen Katakombenkerne zu vergleichen: ein breiter zentraler Gang, der mit feinen und zarten Rebzweigen verziert ist und auf den sich große Nischen öffnen, die die Sarkophage aufnehmen sollen. Vom Zugang ist eine schöne Fassade aus Ziegeln erhalten sowie eine Reihe von Anlagen und Räumen für die Bestattungsriten ein Brunnen, ein Wasserbecken und ein mit Sitzen versehener Raum für die Totenmähler. [...]
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