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archivierte Ausgabe 42/2022
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Kultur |
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Die Brunnen auf der Piazza del Popolo (Teil II) |
»Erhole den Geist bei einem Spaziergang…« |
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Der von Valadier gestaltete Brunnen der Göttin Roma |
Die Piazza del Popolo ist wohl – abgesehen vom Petersplatz und der Piazza dei Cinquecento am Hauptbahnhof – einer der meistfrequentierten Plätze der Ewigen Stadt. Die Einheimischen gehen achtlos und rasch über den riesigen Platz, die Touristen bewundern den Obelisken und machen es sich am Sockel oder den Stufen bequem. Die Wenigsten beachten die beiden Brunnenanlagen, welche diese einzigartige städtebauliche Anlage abschließen.
Von Silvia Montanari
Die Quintessenz der Piazza del Popolo bilden die zwei Halbkreise, die den riesigen Platz nach Westen und Osten hin umrahmen. Eigentlich ist es eine gigantische Ellipse, deren Mittelpunkt der Obelisk, sowie die vier wasserspeienden Löwen rings herum sind. Vielleicht inspirierte Giuseppe Valadier sich am Entwurf des genialen Bildhauers und Architekten Gianlorenzo Bernini für den Petersplatz. Die von Valadier in ägyptischem Stil entworfenen Löwen sollten offensichtlich eine spirituelle Verbindung zur uralten Steinnadel bedeuten. Wahrscheinlich gingen sie auf eine Idee des »Papa Tosto«, Sixtus’ V. (Felice Peretti, 1585-1590), zurück. Aus ihren Mäulern dringt ein horizontaler Wasserfächer in das Becken darunter. Majestätisch ruhen sie auf Postamenten, die einerseits in einer Ebene mit dem Sockel des Obelisken liegen, andererseits treppenartig weiter in ein Becken hinabgleiten, welches sich wiederum auf einem Niveau mit dem Platz befindet.
Imposante Steinnadel
Den Obelisken selbst hingegen ließ Kaiser Augustus nach Rom schaffen. Es war die erste von zahlreichen Steinnadeln, darunter jene auf dem Petersplatz und die bei St. Johann im Lateran. Er wurde im Circus Maximus aufgerichtet und bezeichnete den Beginn der Runden. Bereits seine Reise nach Rom war spannend und vor allem gefährlich. Seit über 1200 Jahren im Tempel des Ra (Sonnengott der Ägypter) in Heliopolis aufgestellt, ließ der erste römische Kaiser ihn im Jahr 10 v. Chr. zum 20. Jahrestag der Eroberung Ägyptens in die Roma Aeterna bringen. Für den Transport wurden in Alexandrien riesige Schiffe hergestellt. Der kleine Konvoi bestand aus einem großen Schleppschiff an der Spitze. Es zog zwei parallel angeordnete, zwischen denen der Obelisk – wohl im Wasser – gut verankert lag. Diese drei Schiffe wurden von einer kleinen Flotte von Seglern begleitet, die für die Logistik (Nahrung und Wasser) bestimmt waren und sonstige Hilfe leisten sollten. Das Schleppschiff selbst war außergewöhnlich groß, wie uns Ammianus Marcellinus (geb. 330, gest. 395) anlässlich des Transportes des Lateranobelisken berichtet. Von der Überführung des Obelisco Flaminio, des flaminischen Obelisken, haben wir leider keine Beschreibung; sie wird sich aber sicherlich ganz ähnlich abgespielt haben. Es war wohl ein Dreiruderer mit 300 Mann – die Besatzung nicht miteingerechnet, das war das doppelte, wie bei »normalen« Schiffen. Das mit großer Vorsicht und Sorge der Kapitäne geleitete Vorhaben fand schließlich ein glückliches Ende und kam nach etwa 14 Tagen in Ostia an. Der Obelisk wurde dann über den Tiber hinaufgetreidelt – auch das ein Vorhaben von titanischen Ausmaßen, man stelle sich nur die vielen Männer und Tiere vor, die den Obelisken zogen – um dann im Zirkus Maximus aufgerichtet zu werden. Das riesige Schleppschiff ließ Augustus im Hafen von Pozzuoli zur ewigen Erinnerung an dieses großartige Unternehmen ausstellen, wie uns Plinius der Ältere in seiner »Naturalis Historia« (Naturforschung oder Naturgeschichte) berichtet. Leider fiel es einem Brand zum Opfer.
Die Steinnadel selbst wurde von Pharao Sethi I. um 1279 v. Chr. kurz vor seinem Tod in Auftrag gegeben und stand später in Heliopolis (heute ein Stadtteil von Kairo). Als der Pharao starb, waren erst drei Seiten mit Inschriften versehen, sodass seinem Sohn Ramses II. – er wurde 90 Jahre alt und regierte 66 – noch Platz für eine eigene Inschrift blieb, die unter anderem besagt: »Ich schmücke dieses Monument für meinen Vater (Sethi I, Anm. d. Red.), um seinen Namen im Tempel des Ra zu verewigen«. Unter seiner Regierung erlebte Ägypten eine Blütezeit. Die Mumie von Ramses II. ist im Museum von Kairo aufbewahrt. [...]
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