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Kultur
Spaziergang durch die Ewige Stadt – Auf den Spuren von unbekannten Plätzen (14)

Würdige Kulisse für eine bedeutende Kirche

Würdige Kulisse für eine bedeutende Kirche
Vor der Jesuitenkirche bietet der 1727 von Filippo Raguzzini entworfene Platz mit seinen ungewöhnlichen Häuserfassaden eine verspielte Kulisse.
Vor dem Pantheon steht auf der Piazza della Rotonda ein großes von einem Obelisken bekröntes Marmorbecken. An dem kühlen Naß, das aus Delphinen und grotesken Steinmasken quillt, erfrischen sich zahllose Touristen. Den kleinen Obelisken dagegen scheinen die wenigsten wahrzunehmen. Seine Hieroglyphen zeigen die Namen und Titel Ramses’ II. (1301–1234 v. Chr.). Lange Zeit dachte man, es handle sich um einen »römischen « Obelisken, also einen in Rom und nicht in Ägypten angefertigten. Mittlerweile weiß man, daß er aus Heliopolis in die Ewige Stadt kam und Ende des ersten Jahrhunderts v. Chr. im Isistempel auf dem Marsfeld aufgerichtet wurde. Man entdeckte ihn 1374 im Zuge von Bauarbeiten bei »Santa Maria sopra Minerva« und stellte ihn zunächst auf der Piazza San Macuto, in nächster Nähe des Pantheons, auf. Verläßt man die Piazza della Rotonda ostwärts über die Via del Seminario, ist man in wenigen Minuten dort.

Die Piazza San Macuto ist nach der gleichnamigen unscheinbaren Kirche an der Nordseite des rechteckigen Platzes benannt. Ihre hübsche Renaissancefassade geht auf das 16. Jahrhundert zurück und ist ein Werk von Francesco da Volterra (1575). Sie weist im Obergeschoß eine »Serliana « auf, auch »Palladiomotiv« genannt. San Macuto wird zum ersten Mal 1192 im Katalog des »Cencio Camerario« erwähnt, einer Auflistung aller römischen Kirchen.

Heiliger aus Südwales

Der hl. Macutus stammte aus Südwales und wurde um 540 geboren. Der Name leitet sich wohl vom Altbretonischen »mac’h« (Vollmacht, Bürgschaft) und »luh« (Licht) her. Er war Mitglied einer Mönchsgemeinschaft, die auf den hl. Cadoc in Llancarvan zurückging. Legendären Quellen zufolge soll der hl. Brandan sein geistlicher Lehrmeister gewesen sein. Nach der Evangelisierung verschiedener Gebiete erreichte der Heilige die Nordküste Frankreichs und beschloß in Aleth (Bretagne) zu bleiben. Er gründete ein Kloster, das sich zum spirituellen Mittelpunkt der gesamten Umgebung entwickelte. Macutus starb um 640 in Saintes. Seine Verehrung läßt sich in der Bretagne bis in das 9. Jahrhundert zurückverfolgen. [...]
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