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Kultur
Die Obelisken Roms – Entdeckungsreise zu den geschichtsträchtigsten Denkmälern der Ewigen Stadt (1)

Die ersten »Wolkenkratzer« der Geschichte

Die ersten »Wolkenkratzer« der Geschichte
Obelisk auf dem römischen Pincio-Hügel.
Die Peterskirche und das Kolosseum gehören zu den berühmtesten Monumenten Roms. Doch sind nicht sie die ältesten Denkmäler der Ewigen Stadt: den Petersplatz, die Lateranbasilika, »Santa Maria Maggiore«, die Piazza del Popolo, das Pantheon und die Spanische Treppe – um nur einige zu nennen – schmücken respektgebietende Obelisken. Sie sind die geschichtsträchtigsten Denkmäler der Ewigen Stadt, die in einer Artikelreihe vorgestellt werden sollen.

Pharaonen ließen die grandiosen Steinnadeln im Land am Nil vor Heiligtümern errichten. Ungefähr ab der Zeitenwende begann auf Befehl der römischen Kaiser ihre Reise in die Hauptstadt des Reiches. Die Obelisken, die einst vor ägyptischen Tempeln gestanden hatten, fanden ihre neue Heimat in der Mitte von Wagenrennbahnen, vor Mausoleen oder etwa im Isistempel auf dem Marsfeld. Auch andere Hauptstädte bemächtigten sich im Laufe der Zeit der Monolithen der Pharaonen: Paris, London, New York, Washington oder Istanbul. Insgesamt gibt es von den zahlreichen stolzen Granitpfeilern, die einst die Tempel und Heiligtümer Ägyptens zierten, nur mehr 28. Sie sind, wie eben erwähnt, über die ganze Welt verstreut. In Ägypten selbst blieben einige Originale übrig (Luxor, Heliopolis und Kairo). Die meisten jedoch wurden in die Ewige Stadt gebracht. Die dreizehn in den folgenden Artikeln beschriebenen antiken Monolithen bilden als gewaltige Zeugen einer uralten Zivilisation den Mittelpunkt der schönsten Plätze Roms.

Verbindung zur Welt der Götter

Das Wort Obelisk stammt aus dem Alt-Griechischen. Οβελος (gr. obelos) bedeutet Spitzsäule, Bratspieß. Οβελισκος (gr. obeliskos) ist ein Diminutiv und heißt demnach »Bratspießchen «. Als die Griechen ungefähr in der Mitte des ersten vorchristlichen Jahrtausends nach Ägypten kamen und die riesigen Granitquader erstmals sahen, erinnerte sie die lange, schlanke Gestalt an Spieße. Wie zum Scherz setzten sie den Begriff auch noch in die Verkleinerungsform. Bereits der Historiker Herodot beschrieb sie im 5. Jahrhundert v. Chr. in seinen Historien und merkte an, daß sie vornehmlich in Tempelbezirken standen. Die Ägypter selbst nannten die schlanken Granitblöcke »tekhen« (Plural: »tekhenu«). Der Begriff leitete sich von einem ägyptischen Zeitwort ab, das man mit »durchstoßen« vergleichen kann. [...]
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