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Schätze in der
Vatikanischen Bibliothek

Schätze in der Vatikanischen Bibliothek

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Eine der ersten deutschen Ausgaben des später vielfach angezweifelten Reiseberichtes »Die Neue Welt« des Florentiner Kaufmanns Amerigo Vespucci (Inc. V.208, int. 4)


Apostolische Reise in den
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Apostolische Reise in den Asien-Pazifik-Raum
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Papst Benedikt XVI.
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Kultur
Das Kolosseum zwischen antiken Spektakeln und christlicher Gedenkstätte (Teil 1)

Gladiatoren in der Arena

Gladiatoren in der Arena
Gladiatoren-Rüstungen eines »Murmillo« und eines »Thraex«.
Von Brigitte Kuhn-Forte

Der 2017 als Institution des italienischen Kulturministeriums mit weitgehender Autonomie gegründete Parco Archeologico del Colosseo mit der Aufgabe von Verwaltung, Schutz und Aufwertung der archäologischen Areale Kolosseum, Forum Romanum, Palatin, Kaiserforen und Neros Domus Aurea hat sich seitdem um diverse durchgreifende Restaurierungen und Wiederöffnungen von dem Publikum bisher verschlossenen Monumenten verdient gemacht, wie jüngst von Sälen der Domus Tiberiana am Palatin.

Dazu gehört auch die Restaurierung und teilweise Erschließung des von Kaiser Domitian (81-96) angelegten unterirdischen Ganges, Kryptoportikus, welcher das 72-80 erbaute Kolosseum mit den zugehörigen Nutzbauten im Osten verband: in erster Linie mit dem Ludus Magnus, der größten der in der Nähe befindlichen vier Kasernen, Ausbildungs- und Trainingsstätten für die Gladiatoren, welche im nahen Amphitheatrum Flavium zum Zweikampf antraten.

Denn dies war der eigentliche Name, nach der kaiserlichen Dynastie der Flavier, des riesigen aus 100.000 Kubikmeter Travertin errichteten Baues. Die erst frühmittelalterliche Benennung leitet sich von der einst in der Nähe aufgestellten Kolossalstatue des Kaisers Nero aus vergoldeter Bronze in Gestalt des Sonnengottes Helios ab. Die Skulptur stand im Vestibül seines Palastes Domus Aurea (64-68 n. Chr.).

Suggestive Ausstellung

Der Verbindungsgang zum Ludus Magnus war im 19. Jahrhundert durch den Einbau eines Abwassersammlers für den Stadtteil Esquilin unterbrochen worden. Die Öffnung des Korridors, in dem noch das originale Ziegelpaviment in Fischgrätmuster (opus spinatum) erhalten ist, ab der Mauer des Kollektors bis zum Kolosseum gab Anlass zu einer suggestiven Ausstellung: eine raffinierte multimediale holografische Videoprojektion, welche auch nach der Schau erhalten bleiben wird, durchbricht virtuell die Mauer, und dreidimensionale Figuren der Gladiatoren schreiten auf den staunenden Betrachter zu.

In den angrenzenden unterirdischen Kammern sind in Vitrinen ihre diversen Rüstungen und Waffen in treuen Nachbildungen zu sehen. Denn unter den Gladiatoren gab es verschiedene Kategorien, je nach Herkunft, Kampfweise, Kleidung und verwendeten Waffen. Neben den Rekonstruktionen finden sich auch originale antike Darstellungen von Gladiatoren auf Reliefs, Tonlampen (einem beliebten Souvenir), Ritzzeichnungen/Graffiti aus dem Kolosseum selbst, sowie zwei beeindruckende Bronzehelme des 1. Jh.s n. Chr. mit reliefverzierten Kalotten aus Pompeji im Archäologischen Museum Neapel. Die Namen der insgesamt 16 Klassen bezogen sich ursprünglich auf die Feinde der Römer mit ihren typischen Waffen: Samniter, Gallier, Thraker – der älteste Samnes, gefolgt von Gallus und Thraex. Der wohl zur Zeit Cäsars entstandene Typus Gallus änderte seinen Namen am Ende des 1. Jh.s v. Chr. in Murmillo (nach mormora, Marmorbrasse auf dem Helm) mit charakteristischem Helm mit Visier und Ohrenschutz, langem Schwert und großem rechteckigen Schild. Die Gladiatoren traten in festgelegten Paaren auf, der Murmillo mit dem Thraex oder Hoplomachus; der gefürchtete Retiarius, bewaffnet mit Netz, Dolch und Dreizack, mit dem Secutor (»Verfolger«), der einen glatten Helm gegen das Netz sowie ein Kurzschwert besaß.

Seit 2300 Jahren – der erste römische Gladiatorenkampf ist 264 v. Chr. bezeugt – üben die Spiele (Munera) und ihre todesmutigen Protagonisten ungebrochen ihre Faszination aus, dokumentiert in Kunst, Literatur bis zum Film. Gladiatoren – der Name kommt vom lateinischen »gladus«, Schwert – waren Publikums-Lieblinge, selbst bis Nordafrika in Mosaiken von höchster Qualität verewigt. Die Munera hatten einen religiösen Ursprung, nämlich im gesamten Mittelmeerraum übliche rituelle Kämpfe bei Begräbnisfeierlichkeiten zu Ehren der Verstorbenen, in Italien in Grabmalereien des 4. Jh.s v. Chr. in Paestum bezeugt.

Sämtliche Spiele (»Ludi«) fanden in einem Amphitheater statt. Sie bestanden aus dem festlichen Einzug aller Teilnehmer und den Kämpfen gegen Tiere oder von Tieren gegeneinander (»Venationes«, lateinisch »Jagd«) vormittags. Um die Mittagszeit wurden zum Tode verurteilte Verbrecher wilden Tieren vorgeworfen (»Damnatio ad bestias«). Höhepunkt waren die Gladiatoren-Duelle (»Munera«) am Nachmittag. [...]
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