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Kultur
Kurioses aus der Geschichte des Kirchenstaates

»Liturgische« Kanonensalven

»Liturgische« Kanonensalven
Salutkanonen auf der Engelsburg.
Im alten Kirchenstaat sorgten Geschütze nur bedingt zu dessen Verteidigung. Sie standen vielmehr in Diensten des päpstlichen Zeremoniells und der Liturgie – und überzeugten so durch eine friedliche Nutzung.

Von Ulrich Nersinger

Der Bau des gewaltigen Monumentes, das wir heute unter dem Namen Castel Sant’Angelo – Engelsburg – , kennen, wurde im Jahre 125 auf Befehl des Publius Aelius Hadrianus (Hadrian) begonnen. Der gelehrte Kaiser wollte eine Grabstätte für sich und seine Nachfolger errichten. Das mit Marmor verkleidete Gebäude wurde im Jahre 139, ein Jahr nach dem Tod des Kaisers, von dessen Nachfolger Antoninus Pius vollendet. Bis zum Jahre 217 wurde es als Grabmal für die Angehörigen der Antoninischen Dynastie genutzt; als letzter Kaiser wurde in ihm Caracalla beigesetzt. Unter Kaiser Aurelian (gestorben 275) diente der Bau erstmals als Festung. Bei den Belagerungen durch die Goten in den Jahren 400 und 537 bewährte sich das neue Bollwerk der Ewigen Stadt. Im Jahre 590 dürfte das Kastell durch Papst Gregor den Großen seinen heutigen Namen erhalten haben. Damals wütete in Rom die Pest und raffte unzählige Menschenleben dahin. Die Legenda aurea berichtet, dass der Papst bei einer Bittprozession auf dem Monument den Engel des Herrn sah, »der sein blutiges Schwert abwischte und wieder in die Scheide steckte. Dann erkannte Gregor, dass die Pest aufgehört hatte, und so kam es auch. Deswegen wurde von nun an jene Burg die Engelsburg genannt«.

Päpstliches Zeremoniell

848 bezog Leo IV. (847-855) das Kastell in die Befestigungsanlagen des Borgo mit ein. Für lange Zeit jedoch blieb die Engelsburg ein Zankapfel der mächtigen römischen Adelsgeschlechter; vornehmlich befand sie sich in den Händen der Familie Crescenzi. Erst nach der Rückkehr der Päpste aus Avignon gelangte sie endgültig in den Besitz der Kirche; die Päpste hatten ihre Übergabe zu einer der Bedingungen für die Heimkehr nach Rom gemacht. Alexander VI. (Rodrigo de Borja, 1492-1503) war es, der die endgültige Umwandlung in ein militärisches Bollwerk einleitete. In den nachfolgenden Pontifikaten schufen die päpstlichen Baumeister einen imposanten, von vier vorgelagerten Bastionen bewehrten Palast mit prachtvoll ausgestatteten Gemächern, in denen auch der Staatsschatz der Päpste und die Archive der Kirche ihren Platz fanden. Aus der ehemaligen Grabstätte des Hadrian war nun der »Geschützturm auf dem Schiff der Kirche« (Reinhard Raffalt) geworden.

Unter den dort stationierten Soldaten nahmen die »Bombardieri« den wichtigsten Platz ein. Schon im 14. Jahrhundert galten die Bombarden des Kastells als die modernsten ihrer Zeit. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde in der Festung die »scuola dei bombardieri« (Artillerieschule) begründet, eine ähnliche Einrichtung entstand in Frankreich erst 75 Jahre später. Als himmlische Patronin der Schule und des Korps der Bombardieri war die heilige Barbara erkoren worden. Ihr zu Ehren hatte man in der Garnisonskirche der Engelsburg – Santa Maria in Traspontina – eine Kapelle errichten lassen.

Seit dem 17. Jahrhundert verlagerte sich das Betätigungsfeld der Bombardieri der Engelsburg immer mehr auf Verpflichtungen, die ihnen vom päpstlichen Zeremoniell abverlangt wurden. Die Feier vieler kirchlicher Feste kündeten Kanonenschüsse an. Wenn der Papst an bestimmten Tagen den feierlichen Segen erteilte, wurde er durch den Salut von der Engelsburg der ganzen Stadt angezeigt. Salven aus den Geschützen der Engelsburg begleiteten alle großen Ereignisse im Leben der Ewigen Stadt: Wahl und Krönung des Papstes, die Besitzergreifung des Laterans, die feierlichen Reiterkavalkaden des Pontifex, die Fronleichnamsprozession, Selig- und Heiligsprechungen, die Festlichkeiten der Heiligen Jahre, die Nachricht von Siegen und Friedensabschlüssen. [...]
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