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Kultur
Ausstellung in den Kapitolinischen Museen in Rom

Neues Licht aus Pompeji

Neues Licht aus Pompeji
Von Christa Langen-Peduto

»Neues Licht aus Pompeji« heißt die Ausstellung bis 8. Oktober in den Kapitolinischen Museen, Bereich Villa Caffarelli, zustande gekommen in Zusammenarbeit zwischen deutschen und italienischen Institutionen. Die Schau wirft vor allem neues Licht auf Pompeji. Konzipiert wurde sie von Professor Ruth Bielfeldt und Johannes Eber von der Ludwig Maximilian Universität (LMU) München in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG geförderten Projekt und von weiteren Kooperationspartnern. Wie die antiken Römer nach Sonnenuntergang, bei Nacht und Nebel lebten, das veranschaulichen 150 Bronzeoriginale aus den Vesuvstädten. Im Projekt wurden sie systematisch erforscht, zunächst erstmals in München ausgestellt, und jetzt ergänzt mit archäologischem Material aus den Kapitolinischen Museen in Rom. Die meisten Exponate kommen aus dem Archäologischen Nationalmuseum in Neapel und viele wurden eigens für München restauriert.

Technologie und Ästhetik

»Römisches Licht meint Technologie, Ästhetik, Atmosphäre und schlicht: Leben. Aus keiner anderen Stadt der griechisch-römischen Antike sind so viele verschiedenartige Beleuchtungsgeräte bekannt wie aus dem 79 n. Chr. durch den Vesuv verschütteten Pompeji«, stellt Kuratorin Professor Bielfeldt im Katalog heraus. Sie spricht von einer »zugleich wissenschaftlichen und poetischen Ausstellung«. Pompeji bei Nacht, das gibt es heutzutage zwar auch als Besichtigungstour für Touristen, ist aber nichts im Vergleich zu dieser Schau mit ihren Originalen an Öllampen, Kandelabern, Lampenständern und figürlichen Lampen- sowie Fackelhaltern. Prof. Bielfeldt: »Römer konnten wunderbar feiern. Doch auch für die geistige Arbeit, den Kult, die Magie, die Erotik und den guten Schlaf musste eine Flamme leuchten.«

Auch das Wechselspiel mit dem Raum sei bedeutend gewesen. Das zeigt sich in Lichtund Schatteneffekten, mit unterschiedlichen Beleuchtungsgeräten in antikrömischen Häusern von Pompeji erzeugt und in dieser Ausstellung zusätzlich virtuell simuliert. Mit VR-Brille zum Beispiel kann der Besucher eintreten in den dort rekonstruierten Gelageraum (Triklinium) des Hauses vom Lokalpolitiker Julius Polybius. Zusätzlich kann er drei Lampen anzünden, und so wird der fensterlos rot ausgemalte Raum romantisch beleuchtet. Ansonsten waren die Häuser in Pompeji grundsätzlich im Innern ziemlich dunkel und brauchten viel künstliches Licht. Allein im 700 Quadratmeter großen Polybius-Haus wurden im Zuge der Ausgrabungen 69 Lampen gefunden, einige aus Bronze, die meisten aus Terracotta. Da sticht hervor die Bronzestatue mit den leuchtenden Augen aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. [...]
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