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Die Naturgeschichte »Historia Naturalis«
von Plinius dem Älteren
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Kultur
Zum 830. Todestag von Hildegard von Bingen (1098–1179)

Klostergründerin mit besonderen Fähigkeiten

Klostergründerin mit besonderen Fähigkeiten
Hildegard von Bingen wird vom Heiligen Geist in Form eines Feuerstroms ergriffen; zeitgenössische Buchmalerei.
Hildegard ist vielen Menschen wegen ihrer medizinischen und botanischen Schriften ein Begriff. Bedeutender jedoch sind ihre theologischen Traktate, geistliche Dichtungen und die zahlreichen an kirchliche und weltliche Persönlichkeiten gerichteten Briefe. Sie gilt als erste bedeutende Vertreterin der deutschen Mystik. Wegen der Gabe der visionären Schau wird sie bisweilen auch als die »Seherin vom Rhein« bezeichnet. Ihr charismatisches Auftreten und ihr Glaube machten sie bekannt, und sie wurde bereits zu Lebzeiten als Heilige verehrt.

Als zehntes Kind des Edelfreien Hildebert von Bermersheim und seiner Frau Mechthild bei Alzey (Rheinhessen) geboren – ihr genauer Geburtsort und das Geburtsdatum konnten bislang nicht eindeutig nachgewiesen werden –, sollte Hildegard ihr Leben der Kirche widmen. Sie hatte eine schwache gesundheitliche Konstitution und wurde während ihres ganzen Lebens von vielen Krankheiten geplagt. Als Hildegard acht Jahre alt war, übergaben sie ihre Eltern der Gräfin Jutta von Sponheim, die zwei Jahre zuvor vom Mainzer Erzbischof Ruthard die Jungfrauenweihe empfangen hatte, zu religiöser klösterlicher Erziehung. Zusammen mit Jutta und einer anderen jungen Frau zog das Mädchen am 1. November 1112 – an diesem Tag legte die um sechs Jahre ältere Jutta vor dem Abt Burchard ihre Profeß ab – in das Benediktinerkloster Disibodenberg an der Nahe ein. Hildegard legte ihre Gelübde später vor dem Bischof Otto von Bamberg ab. Sie wurde in Lesen und Schreiben unterrichtet sowie in die Grundbegriffe der lateinischen Sprache eingeführt.

Nach dem Tod Juttas wurde sie zur »Magistra« der meist adeligen Jungfrauen gewählt. Immer mehr junge Frauen traten in das Kloster ein, und zwischen 1147 und 1150 gründete Hildegard, die inzwischen zur Äbtissin gewählt wurde, das Kloster Rupertsberg bei Bingen, in das sie mit zwölf Schwestern übersiedelte. Schon zuvor war es zu Spannungen mit Abt Kuno von Disibodenberg gekommen, weil sie die Speisevorschriften gelockert und die Gebetszeiten gekürzt hatte. Mit anderen Geistlichen und Äbten gab es Auseinandersetzungen, weil die meist aus adeligen Familien entstammenden Nonnen das monastische Armutsgebot nicht richtig beachteten. Die Zahl der Schwestern im Rupertsberger Kloster wuchs ständig. Deshalb richtete sie 1165 im verlassenen Augustinerkloster Eibingen auf der anderen Rheinseite ein Filialkloster ein, in das Nichtadelige eintreten konnten. [...]
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