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Kultur
Auf den Spuren des heiligen Franziskus in Rom – Die Kirche »Sacre Stimmate di San Francesco« am Largo Argentina

»La Verna« im historischen Zentrum der Ewigen Stadt

»La Verna« im historischen Zentrum der Ewigen Stadt
Der Berg La Verna liegt in der Toskana. Am Ort der Stigmatisierung wurde eine Wallfahrtskirche errichtet.
Das Evangelium ist »Wort des Heils, heilendes Wort, das die gesamte Existenz strukturiert«. So Don Fabio Rosini, der in der Diözese Rom für die Berufungspastoral verantwortlich ist, vor einiger Zeit bei einer Werktagsmesse mit etwa 20 Anwesenden, eher jüngeren Leuten zwischen 20 und 40. Die Kirche am zentralen Largo Argentina ist den »Wundmalen des heiligen Franziskus« geweiht und war seit 2012 für die diözesane Jugendpastoral bestimmt. Exerzitien mit 500 Teilnehmern waren keine Seltenheit, die dann allerdings wegen des Andrangs in der Nähe von Rom stattfanden. Mittlerweile ist die Kirche in andere Hände übergegangen. Jetzt ist es die Gemeinschaft der Missionare Mariens, die weiterhin »einen Dienst am Wort Gottes anbietet«, der jungen Menschen helfen soll, »sich dem wunderbaren Abenteuer ihrer Berufung zu stellen«.

Von Johanna Weißenberger


Die »Wundmale des heiligen Franziskus« bestimmten die Geschichte der Kirche mitten im historischen Zentrum der Ewigen Stadt und brachten auch die Menschen zusammen, die hier mitgewirkt haben. Der heutige Kirchenbau geht auf die Initiative einer Erzbruderschaft mit dem Namen »Stigmata des heiligen Franziskus« zurück. Kurz zur Geschichte der Bruderschaft: Ein römischer Chirurg namens Federico Pizzi, der sich mit Wunden wahrscheinlich gut auskannte, hatte sie mit einigen Freunden im Jahr 1594 gegründet. Sie wurde 1595 von Papst Clemens VIII. in einer Bulle approbiert. Den Statuten nach hat sie sich zum Ziel gesetzt, den geistlichen Fortschritt der Mitglieder nach dem Vorbild des heiligen Franziskus zu fördern und zur Verbreitung der Verehrung seiner Wundmale beizutragen. Karitative Aufgaben gehörten ebenso zum Leben der Bruderschaft, darunter die gegenseitige Hilfe der Mitglieder, zum Beispiel durch Krankenbesuche oder finanzielle Unterstützung: In der Kirche gab es Opferkästen, deren Spenden für die ärmeren Mitglieder der Bruderschaft bestimmt waren.

Bedeutende Reliquie

Im Jahr 1597 wurde der Bruderschaft die Kirche zugewiesen. Zwei Jahre später schenkte ihr die Adelsfamilie Cesi eine bedeutend Reliquie: eine Ampulle mit dem Blut des heiligen Franziskus. Im Raum hinter der Altarwand, der auch als Sakristei dient, wird die Reliquie heute noch aufbewahrt. Sie ist in ein kostbares silbernes Reliquiar eingefasst. Über dem Eingang zur Sakristei steht denn auch das Wort »Santuario«: Heiligtum.

Papst Paul V. erhob die Vereinigung in den Rang einer Erzbruderschaft, die relativ berühmt wurde. Im Lauf der Geschichte konnte sie 17 Päpste zu ihren Mitgliedern zählen. Angegliedert waren ihr weitere 226 Bruderschaften, darunter seit 1616 auch eine in Japan, bei deren Errichtung wahrscheinlich der Botschafter des Landes, Hasekura Tsunenaga, eine Rolle spielte, der sich um 1615 in Rom auf hielt. [...]
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