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archivierte Ausgabe 37/2015
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Die Themen
des Osservatore Romano
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Kultur |
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Vor 50 Jahren besuchte Papst Paul VI. die Domitilla-Katakombe, die Calixtus-Katakombe und die Ardeatinischen Höhlen |
Eine Lektion des Verzichts und der Einfachheit der Bedürfnisse |
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Papst Paul VI. in der Domitilla-Katakombe am 12. September 1965 |
Die Erneuerung aus den Wurzeln des Glaubens war ein wichtiger Aspekt des Zweiten Vatikanischen Konzils. In den Monaten vor dem feierlichen Abschluss am 8. Dezember 1965 stand die Domitilla-Katakombe zweimal im Rampenlicht, einmal als der Papst sie besuchte und dann als 40 Konzilsteilnehmer dort den sogenannten »Katakombenpakt« unterzeichneten.
Von Johanna Weißenberger
Am 12. September 1965, einem Sonntag, feierte der selige Papst Paul VI. in der Domitilla-Katakombe die heilige Messe. In der unterirdischen Basilika der heiligen Nereus und Achilleus verwies er auf die demütigen und zugleich heroischen Anfänge der Kirche: »Hier gründet das Christentum seine Wurzeln in der Armut, frei von menschlicher Macht.« In seiner Predigt erklärte er, warum er »am Vorabend der letzten und abschließenden Wiederaufnahme des Konzils« zu den Katakomben gekommen war: um aus den Quellen zu schöpfen, um den einfachen, ruhmreichen Gräbern Ehre zu erweisen und daraus Mahnung, Trost und Kraft zu empfangen. Der Papst bezeichnete die römischen Katakomben als heilige Orte, die in einmaliger Weise »das Wort des Evangeliums zusammenfassen und erklären«. Sie erteilten »eine Lektion der Freiheit vom mühseligen Gefangensein in weltlichen Sorgen«, »eine Lektion des Verzichts und der Einfachheit der Bedürfnisse«, »eine Lektion der Armut im moralischen und religiösen Sinn«.
Immerwährende Erinnerung
Er habe nicht die Absicht, eine gelehrte Abhandlung über die Geschichte dieser frühen Friedhöfe der christlichen Gemeinde von Rom zu halten, sondern wolle auf die in der Überlieferung verankerte Interpretation verweisen: »Für uns sind sie eine Erinnerung an die lange Geschichte des Lebens im Verborgenen, der Unpopularität, der Verfolgung, des Martyriums, dem die Kirche in den ersten Jahrhunderten des Christentums ausgesetzt war.« Zugleich seien sie aber auch: »Erinnerung an eine sehr schöne und fruchtbare, persönliche und kollektive innerliche Religiosität, ein ruhiges und demütiges Glaubensbekenntnis, das für die folgenden Jahrhunderte immer beispielhaft bleiben wird, eine unerschütterliche Überzeugung, dass Christus die Wahrheit, das Heil, die Hoffnung und der Sieg ist.«
Papst Paul VI. gedenkt auch jener Teilkirchen, die in dieser Zeit – 1965 – »in den Katakomben« leben, in Ländern mit atheistischen und totalitären Regimen, in denen den Menschen das marxistische Denken aufgezwungen werden soll. Er weist darauf hin, dass »Freiheit des Glaubens, Freiheit des Geistes ist« und lädt die Gläubigen ein, die bedrängten Christen nicht zu vergessen und darüber nachzudenken, dass »ohne Wachsamkeit und Eintracht ein ähnliches Schicksal allgemein werden« könnte.
Wie in der Tagesausgabe des Osservatore Romano vom 13./14. September 1965 auf Seite 3 vermerkt wird, schenkte Paul VI. den bei der Messfeier verwendeten Kelch der Gemeinschaft der Domitilla-Katakombe, die damals von den Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf aus Trier betreut wurde.
Anschließend begab der Papst sich zu den Ardeatinischen Höhlen, wo er im Gebet der im März 1944 bei einem Racheakt der deutschen Besatzer getöteten 335 italienischen Zivilisten gedachte. Er entzündete eine von ihm geschenkte Lampe, die als Zeichen des Friedens und der Hoffnung in der Kapelle brennen sollte. Vor seiner Rückkehr in den Apostolischen Palast besuchte er die Calixtus-Katakombe, wo in der Papst-Krypta die sterblichen Überreste von neun Päpsten des 3. Jahrhunderts ruhen. Wie er in der Predigt in der Domitilla-Katakombe gesagt hatte, wollte er ihre Fürsprache erbitten: »Mögen sie diese römische Kirche beschützen und ihren väterlichen Schutz über die gesamte im Konzil versammelte Kirche ausbreiten, und mögen sie auch uns in der demütigen und beständigen Nachfolge des Evangeliums die Kraft und die Freude der Gemeinschaft der Heiligen erwirken.« Zwei Tage später, am Fest Kreuzerhöhung, begann die IV. Sitzungsperiode des Zweiten Vatikanischen Konzils, und ein Tag später, am 15. September, wurde mit der Diskussion über das Dokument zur Religionsfreiheit begonnen, ein Thema, das sicherlich mit dem Katakombenbesuch des Papstes innerlich zusammenhängt. Am 7. Dezember unterzeichnete Paul VI. die Erklärung über die Religionsfreiheit, über die heftig diskutiert worden war. [...]
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