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Kultur
Beobachtungen rund um römische Brunnen

Wenn das Rauschen des Wassers wie schöne Musik klingt

Wenn das Rauschen des Wassers wie schöne Musik klingt
Brunnen auf dem Petersplatz
Die römischen Brunnen sind eine der schönsten Zierden der Ewigen Stadt. Lauscht man dem Rauschen ihres Wassers, so scheint es, als erfülle es die Stadt mit angenehmer Musik. Besonders in den heißen Sommermonaten scharen sich gerne Touristen und Besucher um sie, um etwas Erfrischung zu spüren.

Seit jeher hegten die Römer eine wahre Leidenschaft für Wasserspiele und Brunnen, angefangen bei Agrippa, der in den drei Jahren seiner Regierung eine Wasserleitung, etwa 130 Wasserbehälter, eine Naumachie, Thermen, Schwimmbäder und 200 Becken errichten und alle diese Anlagen mit 300 Säulen und 400 Statuen schmücken ließ. Die Nachfolger von Kaiser Augustus waren bemüht, auf diesem Gebiet noch Großartigeres zu schaffen: Unter Trajan hatte Rom nicht weniger als 1300 Brunnen, die durch Wasserleitungen gespeist wurden.

Bis tief in die Zeit seines Zerfalls hinein war Rom auf seinen Wasserreichtum stolz, den letzten Reichtum, den es bewahren konnte, bis im Jahre 537 die Goten unter Vitiges, die sich schon des Landes um Rom bemächtigt hatten, beschlossen, die Stadt durch Durst niederzuzwingen, indem sie die Wasserleitungen zerstörten.

Diesen Schlag konnte Rom nicht überwinden. Es wurde zu einer wasserarmen Wüste, ein Zustand, der das ganze Mittelalter hindurch andauerte, bis die Renaissancepäpste Rom zu neuem Leben erweckten und damit begannen, die Ewige Stadt wieder mit Wasser zu versorgen.

Unendlich vielgestaltig sind die römischen Brunnen. Fast alle verdanken ihre bezaubernde Schönheit der vollkommenen Harmonie zwischen ihrer baulichen Gestaltung und dem Platz, auf dem sie stehen, zwischen ihrer Dimension und der Wassermenge, die aus ihnen hervorquillt. Es gibt Brunnen, die so zierlich sind, daß man sie am liebsten unter eine Glasglocke stellen würde, wie den »Schildkrötenbrunnen« auf der Piazza Mattei, eine kleine Kostbarkeit nahe dem Largo di Torre Argentina. Der Architekt Giacomo della Porta und der Bildhauer Taddeo Landini haben ihn um 1585 geschaffen.

Auch der »Tritone« Berninis kann als ein kleines Schmuckstück bezeichnet werden. Wirft man hingegen zum erstenmal einen Blick auf die Fontana di Trevi, so glaubt man, es könnte keine größere Pracht geben: ein Palast, aus dessen Toren, Fenstern und Nischen Wasser stürzt. [...]
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