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Einblicke in das Imperium Romanum – Die römischen Kaiser von Augustus bis zu Konstantin dem Großen (Teil 25)

Ein »Kinderkaiser« auf dem Thron – Gordian III. (238-244)

Ein »Kinderkaiser« auf dem Thron – Gordian III. (238-244)
Büste von Kaiser Gordian III., die sein jugendliches Aussehen zu erkennen gibt.
Von Claudia Kock

Nach dem Tod Gordians I. und Gordians II. im Frühjahr 238 ergriff zunächst der Senat die Initiative und ernannte aus eigenen Reihen gegen den noch amtierenden, aber bereits zum Staatsfeind erklärten Maximinus Thrax zwei neue Kaiser. Im Jupitertempel auf dem Kapitol wurden beide – der über 70jährige Pupienus und der etwas jüngere Balbinus – gemeinsam zum »pontifex maximus« erhoben. Das römische Volk revoltierte jedoch dagegen – Pupienus hatte sich bereits als Stadtpräfekt durch seine Härte unbeliebt gemacht – und drohte, beide zu lynchen. Erst als sie sich bereiterklärten, einen Nachkommen der »Gordiane« als offiziellen Nachfolger zu designieren, konnten Pupienus und Balbinus den Jupitertempel verlassen und ihre Residenz auf dem Palatin beziehen.

Pupienus wurde der Kampf gegen Maximinus Thrax anvertraut, während Balbinus in Rom die Staatsgeschäfte führen sollte. Kurz darauf, im März 238, wurde Maximinus Thrax jedoch bei Aquileia von den Prätorianern ermordet, so dass Pupienus sich nur noch nach Norditalien begeben musste, um die dort stationierten Truppen aufzulösen. Im Triumphzug kam er nach Rom zurück, was Balbinus verärgerte. Pupienus und Balbinus misstrauten einander. Balbinus hielt sich außerdem eine germanische Leibwache, wodurch er sich bei den Prätorianern unbeliebt machte. Schließlich nutzten diese einen lautstarken Streit zwischen den Kaisern, um sich beider zu entledigen, indem sie sie ermordeten.

Balbinus wurde in einem Friedhof an der »Via Appia« beigesetzt. Er wurde später als christlicher Friedhof ausgebaut und trägt heute den Namen »Praetextatus-Katakombe«. Balbinus’ Sarkophag, dessen Porträtbild anhand von Münzbildern des Kaisers identifiziert werden konnte, wurde in der Katakombe entdeckt und kann heute im Quadriportikus des Grabkomplexes besichtigt werden.

Nach diesen Ereignissen akklamierten die Prätorianer den »Caesar« Gordian III. zum Kaiser: Er wird, da er bei seiner Thronbesteigung erst 13 Jahre alt war, zu den römischen »Kinderkaisern « gezählt. Sein noch jugendliches Antlitz ist beispielsweise in zwei Marmorbüsten erkennbar, die im Konservatorenpalast der Kapitolinischen Museen aufbewahrt werden.

Ein jugendlicher und sehr beliebter Herrscher

Trotz seiner Jugend gilt Gordian III. als guter Kaiser. »Er war ein unbekümmerter junger Mann«, heißt es in der Historia Augusta, »gutaussehend, von einnehmendem Wesen, jedem gefällig, angenehm im Umgang, gebildet: Außer seiner Jugend gab es nichts, was ihn für die Herrschaft ungeeignet gemacht hätte. … Er war beim Volk, beim Senat und bei den Soldaten so beliebt wie kein Herrscher vor ihm … Alle Soldaten sprachen über ihn wie über einen eigenen Sohn, der ganze Senat behandelte ihn wie einen Sohn, und das ganze Volk hatte Gordian ins Herz geschlossen.« Große Unterstützung erhielt der junge Kaiser vom Prätorianerpräfekten Timesitheus, der Gordian loyal zur Seite stand. Er hatte bereits unter Severus Alexander gedient und war daher erfahren im Umgang mit einem sehr jungen Herrscher. Es gelang ihm, seine Tochter Furia Tranquillina mit Gordian III. zu verheiraten und so seinen Einfluss am Hof zu sichern. [...]
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