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Kultur
Einblicke in das Imperium Romanum – Die römischen Kaiser von Augustus bis zu Konstantin dem Großen (Teil 19)

Septimius Severus - eine neue Dynastie mit afrikanischen Wurzeln

Septimius Severus - eine neue Dynastie mit afrikanischen Wurzeln
Die Nordwestseite des Septimius-Severus-Bogens in Rom
Von Claudia Kock

Am 9. Juni 193 zog Septimius Severus triumphierend als neuer Kaiser in Rom ein: »Bis zu den Toren ritt er in voller Rüstung, aber dort legte er Zivilkleidung an und zog zu Fuß in die Stadt ein, begleitet von der gesamten Armee zu Fuß und zu Pferd, in voller Rüstung «, schrieb der Senator Cassius Dio, ein Augenzeuge der Ereignisse. »Die ganze Stadt war mit Girlanden aus Blumen und Lorbeer bedeckt und mit bunten Tüchern geschmückt, überall brannten Fackeln und wurde Weihrauch verbrannt. Die Römer, weißgekleidet und mit strahlenden Gesichtern, riefen ihm Glückwünsche zu, und auch die Soldaten in ihrer Rüstung bildeten eine feierliche Prozession. Am Ende folgten wir Senatoren in Staatsrobe. Die Menge versuchte begierig, ihn zu sehen oder ihn etwas sagen zu hören … Man hob einander in die Höhe, um aus erhöhter Position einen Blick auf ihn erhaschen zu können« (Römische Geschichte, 75,1,3).

Kaiser mit vielen Plänen

Septimius Severus war 146 im nordafrikanischen Leptis Magna – unweit des heutigen Tripolis – geboren; seine Familie gehörte dem römischen Ritterstand an. Neben Latein und Griechisch sprach er auch Punisch. Zeit seines Lebens behielt er einen »afrikanischen« Akzent bei, was bei seinen ersten Reden im Senat für Heiterkeit sorgte. Bereits in jungen Jahren war er nach Rom gekommen und von Mark Aurel in den Senatorenstand erhoben worden. Er hatte die klassische Ämterlaufbahn hinter sich gebracht und war Statthalter der Provinz Oberpannonien, als er im April 193 von den dort stationierten Truppen gegen Didius Julianus zum Kaiser akklamiert wurde.

Die ersten beiden Jahre nach dem Einzug in Rom nutzte er dazu, wieder Ordnung in die staatlichen Verhältnisse zu bringen. Zunächst löste er die Prätorianergarde auf und ersetzte sie durch Legionäre seiner eigenen Truppe. Dann sandte er seine Legionen gegen den von den syrischen Truppen zum Kaiser erhobenen Pescennius Niger; dieser wurde im März 194 bei Issos gefangengenommen und getötet, mit ihm verbündete Städte wie Antiochien und Byzanz hart bestraft. Gegen die Parther, die sich ebenfalls an Nigers Seite gestellt hatten, führte Septimius Severus 195 eine Spedition durch, in der die im nördlichen Mesopotamien gelegenen Gebiete der Osroene und der Adiabene Rom unterworfen wurden.

Danach kehrte Septimius Severus nach Rom zurück und ordnete die dynastischen Verhältnisse. Nach seinem Amtsantritt hatte er zunächst Clodius Albinus – dieser war in den Thronwirren von den Truppen in Britannien zum Kaiser ausgerufen worden – zu seinem offiziellen Nachfolger erhoben, um ihn im Kampf gegen Pescennius Niger auf die eigene Seite zu bringen. 195 erklärte er jedoch seinen eigenen Sohn Caracalla zum Nachfolger, woraufhin Albinus sich von einem Teil des Senats zum Kaiser ausrufen ließ, jedoch in die Flucht geschlagen wurde und 197 umkam. Durch Caracallas Einsetzung zum Thronfolger begründete Septimius Severus die neue Dynastie der Severer, die in den folgenden 40 Jahren das Römische Reich zu einer letzten Blütezeit führte. [...]
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