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Die Naturgeschichte »Historia Naturalis«
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Kultur
Die Obelisken Roms – Entdeckungsreise zu den geschichtsträchtigsten Denkmälern der Ewigen Stadt (11)

Wachsendes Ansehen der ägyptischen Götter in Rom

Wachsendes Ansehen der ägyptischen Götter in Rom
Die Piazza della Minerva mit dem Obelisken aus Ägypten.
»Pulcin’ della Minerva« (Küken der Minerva) nennen die Römer teils im Scherz, teils mit beißender Ironie den kleinen obeliskentragenden, ein wenig plumpen, doch sehr verschmitzt blickenden Elefanten auf der Piazza della Minerva direkt hinter dem Pantheon. Es ist der sechste Obelisk, der in dieser Serie vorgestellt wird.

»Pulcino« (Küken) ist im Grunde eine Verlieblichung von »porcin« (Schweinchen). Der stadtrömische Dialekt mutiert bisweilen den Konsonanten »l« der italienischen Schriftsprache in ein »r«. Bei einer ungenauen Artikulation wurde daher aus dem »porcin« zunächst »purcin«, was dann in der Hochsprache zu dem liebenswerteren »pulcin« wurde. Aus dem Schwein schlüpfte infolge dieser merkwürdigen Metamorphose das Küken. Der Beiname des Platzes »Minerva« stammt von dem uralten Gotteshaus »Santa Maria sopra Minerva« auf der Ostseite. Er bezieht sich auf einen Tempel der Minerva Chalkidika, der einst etwa an der Stelle der heutigen »Santa Marta« auf der Piazza del Collegio Romano stand.

An der ursprünglich wenig schmeichelhaften Bezeichnung des rundlichen Elefanten ist wohl seine nicht unkomplizierte Entstehungsgeschichte schuld. Die originelle Komposition ist eine von zehn Entwurfsideen von Gian Lorenzo Bernini. Eigentlich hatte er gar nicht an einen statischen Elefanten als Obeliskenpodest gedacht, sondern luftigere Projekte im Sinne. Aus verschiedenen Gründen, die wir in der zweiten Folge erläutern, einigte man sich zu guter Letzt auf den kräftigen, doch zugegebenermaßen schwerfälligen und wenig eleganten Dickhäuter, was die Römer mit dem für sie typischen Spott quittierten.

Fund im Garten des Dominikanerklosters

Als die Steinnadel 1665 im Garten des Dominikanerklosters neben »Santa Maria sopra Minerva« bei Grabungsarbeiten für das Fundament einer Mauer zufälligerweise ans Tageslicht kam, rief man sogleich den deutschen Universalgelehrten Athanasius Kircher (1602–1680). [...]
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