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archivierte Ausgabe 26/2022
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†Papst Benedikt XVI.
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Kultur |
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Ausstellung noch bis 6. Juli in der Villa Massimo |
Olevano Romano – Vermessung eines Mythos |
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Blick in die Ausstellungsräume mit Wilhelm Wachs (1787-1845) Candida Mampieri aus Olevano, Öl auf Leinwand, Döpfner- Kollektion.
(Foto: Alberto Novelli, Villa Massimo) |
Von Christa Langen-Peduto
Einige zeitgenössische Werke, ansonsten Gemälde meist in Goldrahmen von 15 Künstlern früherer Zeiten sind bis 6. Juli in der deutschen Stipendiatenakademie Villa Massimo in Rom ausgestellt. Das gab es dort nie zuvor. »Olevano Romano – Vermessung eines Mythos« heißt die Schau. Olevano ist ein malerischer kleiner Ort mit 6.500 Einwohnern 57 Kilometer östlich der italienischen Hauptstadt. Er ist landschaftlich wunderschön, heutzutage ein Weinstädtchen, mit Bewohnerinnen und Bewohnern, die ein besonderes »Feeling« für Künstler haben. Zwölf Künstlerinnen und Künstler nehmen jährlich jeweils drei Monate ein Stipendium wahr, in der im Besitz der Bundesrepublik Deutschland befindlichen Villa Serpentara und der Casa Baldi. Doch Maler vor allem aus Mittel- und Nordeuropa lebten und arbeiteten dort schon seit 200 Jahren.
Ideal einer neuartigen Landschaftsmalerei
Der Erste war der Tiroler Maler Joseph Anton Koch (1768–1839). Der Klassizist verwandelte nicht nur die Vegetation, die geschlängelten Wege, Kornfelder, schroffen Felsen und Hügel von Olevano Romano in mythische Landschaften. Er heiratete auch eine junge Frau aus dem Ort und gründete mit ihr eine Familiendynastie, die weitere Maler hervorbrachte und inzwischen auf mehreren Kontinenten verbreitet ist – nachzulesen in dem 2021 erschienenen Buch »Joseph Anton Koch und seine große Familie« (Herausgeber Elmar Bordfeld, Verlag ›L’Erma‹ di Bretschneider in Rom). Auf Koch, Mitglied der Künstlergruppe der Nazarener, folgten weitere Künstler in den Ort nach. Und nach und nach entstand etwas ganz Neues, nämlich »das Ideal einer neuartigen Landschaftsmalerei der Romantik einerseits und das einer unmittelbaren Erfassung der Natur in der Technik der Ölstudie, zwei zentrale Erweiterungen des Terrains der europäischen Landschaftsmalerei im 19. Jahrhundert«, stellte die Bibliotheca Hertziana, das deutsche kunsthistorische Institut der Max-Planck-Gesellschaft an der Spanischen Treppe, in einer gemeinsam mit der Villa Massimo veranstalteten Olevano-Konferenz und einem Symposium anlässlich der Ausstellung heraus.
Kurator Florian Illies ergänzt: In Olevano und dem benachbarten Eichenhang der Serpentara habe sich inmitten des Zeitalters der beginnenden Industrialisierung das romantische Narrativ eines aus der Zeit gefallenen ländlichen Italien entwickelt, in dem sich in den Figurendarstellungen rurale mit biblischen und mythologischen Themen vermischten. Die Nazarener Ludwig Richter und Joseph Anton Koch schufen demnach hier ihre zentralen und romantischen Bilderfindungen – zugleich wurde Olevano aber direkt danach zum frühen Kulminationspunkt der europäischen Ölstudienmalerei: Camille Corot, Heinrich Reinhold, Friedrich Nerly und Ernst Fries hätten in der Gegend von Olevano in den 1820er-Jahren die Hauptwerke der neuartigen »Plein Air«-Malerei direkt vor der Natur in Öl geschaffen.
Doch zurück in die Ausstellung. Sie zeigt Werke von 15 Malern aus der Zeit ab 1816, darunter auch Carl Hummel, Johann Joachim Faber, Janus La Cour, Gustav Heinrich Naeke, Heinrich Reinhold, Wilhelm Schirmer und Carl Schuch. Viele nur 30 bis 50 Zentimeter groß, teils von privaten Sammlern zur Verfügung gestellt. Vom Titel her geht es meist um den »Blick« auf Olevano, aufs benachbarte Civitella (heute Bellagra), auf einzelne Objekte wie einen Felsen, das San-Rocco-Tor in Olevano, ein Kloster, auf zwei Bäume, auf kantige Häuser und Hänge. Auch Stimmungsbilder wie Ludwig Richters »Gewitter am Monte Scalambra bei Olevano« (1830) oder ein Blick auf den Ort im Abendlicht. Der Berliner Klassizist Wilhelm Wach hingegen, 1820 als erster Preuße in Olevano, interessierte sich mehr für die Schönheit der Frauen. Er malte ansprechend die Anwohnerin Candida Mampieri aus Olevano in Öl auf Leinwand, ein Porträt in ländlicher Tracht, mit Hügeln und Kornfeldern des Ortes im Hintergrund. Das Modell hat das Haar hochgesteckt, eine Kappe auf dem Kopf und zeigt ein soeben angedeutetes Lächeln. Wach malte diese schöne Frau vor dem Hintergrund von Olevano – gleich viermal. Eine »Mona Lisa des 19. Jahrhunderts«, meint Kurator und Kunsthistoriker Illies. [...]
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