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Kultur
Die Chinea – Eine Tributzahlung zum Hochfest der Apostelfürsten

»Ein weißes, schönes und gutes Pferd« für den Papst

»Ein weißes, schönes und gutes Pferd« für den Papst
Am Hochfest der heiligen Apostel Petrus und Paulus wird die Petrusstatue in der Vatikanbasilika festlich geschmückt.
Bis wenige Jahre vor dem Ende des 18. Jahrhunderts konnte man in Rom am späten Nachmittag eines jeden 28. Juni Zeuge eines seltsamen, aber beeindruckenden Ereignisses werden. Zur Stunde der Vigilfeier des Hochfestes der Apostelfürsten Petrus und Paulus bewegte sich ein imposanter Zug durch die Straßen der Ewigen Stadt. Eine Kavalkade, eine Reiterprozession, zog zum Vatikan. An dem Weg, den die Kavalkade einschlug, standen dichtgedrängt die Bewohner der Ewigen Stadt, aber auch viele Pilger und ausländische Besucher. Niemand in Rom wollte das faszinierende Schauspiel versäumen. Es war jedoch kein fremder Monarch, Botschafter oder sonstiger hoher Würdenträger, der zur Residenz des Papstes geleitet wurde – sondern die »chinea«, ein weißes Pferd, prächtig geschmückt und mit einem kostbar verzierten Gefäß beladen. Was sich hier vor den Augen so vieler Menschen abspielte, war ein staatspolitischer Akt von weitreichender Bedeutung. Das Königreich beider Sizilien machte sich auf, seinem Lehensherrn, dem Papst, den alljährlichen Tribut zu entrichten.

Der »Gran Contestabile«, der Außerordentliche Gesandte des Königs von Neapel, wurde bei dem feierlichen Zug von Bischöfen, Prälaten und Adeligen begleitet. Edelleute, die dem Gran Contestabile zu seiner Rechten und Linken das Geleit gaben, warfen unentwegt Geldmünzen in die Menge. Wenn sich die Kavalkade der Tiberbrücke näherte, donnerten zu ihrer Begrüßung Kanonenschüsse von der Engelsburg herüber. Der Geschützdonner war zugleich auch das Zeichen für den Pontifex, sich für den Empfang der Chinea bereit zumachen. Der Papst begab sich nach dem Abschluß der Vesper zum Atrium der Vatikanbasilika. War die Kavalkade auf dem Petersplatz angelangt, schossen Schweizergardisten mit zwei bei der Porta San Pietro aufgestellten Kanonen Salut. Zwischen den beiden großen Weihwasserbecken der Basilika – manchmal auch in der Sala Regia des Apostolischen Palastes – empfing der Papst, in festlicher Gewandung auf der Sedia Gestatoria sitzend und umgeben von seinem Hofstaat, den »Gran Contestabile«.

Der »Gran Contestabile« erwies dem Papst die üblichen Ehrenbezeugungen und ließ dann das weiße Pferd herbeibringen, das so abgerichtet war, daß es auf die beiden vorderen Beine fiel und den Eindruck des Kniens erweckte. »Im Namen des Königs beider Sizilien, von Jerusalem etc. etc., meines erlauchten Souveräns, bringe ich Euer Heiligkeit die auf würdige Weise geschmückte und mit dem Tribut von 7000 Dukaten beladene Chinea dar.« In einer kurzen Ergebenheitsadresse übermittelte der »Gran Contestabile« dem Papst die Grüße des Königs und schloß den Wunsch an, »dass Euer Heiligkeit noch für viele Jahre den Tribut empfangen möge und Euch ein langes, glückliches Pontifikat zur Vermehrung unseres heiligen katholischen Glaubens beschieden sei«.

Der Papst antwortete mit der traditionellen Formel: »Wir empfangen gerne diesen Uns und dem Apostolischen Stuhl geschuldeten Tribut für die Ausübung der Herrschaft über Unser Königreich beider Sizilien, diesseits und jenseits des Faro.« Nachdem ein Prälat der Apostolischen Kammer den Beutel mit der Geldsumme in Empfang genommen hatte und das Pferd dem Oberstallmeister der Apostolischen Paläste überantwortet worden war, entließ der Papst die Gesandtschaft mit der Zusicherung seines Wohlwollens und des Apostolischen Segens für den König und das Volk beider Sizilien. [...]
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