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archivierte Ausgabe 26/2011
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Wir trauern um einen großen Papst, der durch seinen Scharfsinn und seine Klarheit vielen Menschen Orientierung gegeben hat.
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†Papst Benedikt XVI.
Bildergalerie †Papst Benedikt XVI. |
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Kultur |
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Ausstellung in Dresden aus Anlaß des Papstbesuches in Deutschland – die »Madonna di Foligno« und die »Sixtinische Madonna« begegnen sich |
Und wenn zu den Putten ein dritter wär, so wär ein Putto von Raffael mehr |
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Die »Madonna di Foligno« befand sich ursprünglich über dem Hauptaltar in der römischen Kirche »Santa Maria in Aracoeli«. |
Von Prof. Arnold Nesselrath, Vatikanische Museen
Zwei berühmte Mariengemälde des Malers Raffael (1483–1520) werden aus Anlaß des Papstbesuchs in Deutschland erstmals gemeinsam in Dresden gezeigt. Vom 6. September an sind sie in der Gemäldegalerie Alter Meister zu sehen. Dafür ist das Dresdner Museum eine Kooperation mit den Vatikanischen Museen eingegangen, wo die Ausstellung bei einer Pressekonferenz vorgestellt wurde.
Die beiden kessen kleinen Engel sind wahrscheinlich die berühmtesten Engel der Welt. Raffael, der große Maler der Päpste Julius II. und Leo X. am Beginn des 16. Jahrhunderts, hat sie scherzhaft unter die majestätische Vision der Muttergottes mit dem heiligen Papst Sixtus und der hl. Katharina gesetzt. Der Name des Bildes »Sixtinische Madonna« und die Allgegenwart der Engelchen auf Postkarten, Souvenirs und allen erdenklichen Gegenständen und Produkten führen dazu, daß Besucher dieses berühmte Bild im Vatikan oder gar in der Sixtinischen Kapelle, manchmal sogar energisch, suchen.
Wenn Papst Benedikt XVI. im kommenden September seiner deutschen Heimat einen offiziellen Besuch abstattet, wird er zwar nicht in Dresden, das die »Sixtinische Madonna« in seiner Gemäldegalerie hütet, Station machen. Er wird aber seinen deutschen Landsleuten und den Kunstverständigen und Kunstwissenschaftlern auf der ganzen Welt sowie dem breiten Publikum ein großes Geschenk machen, wenn er die »Madonna di Foligno«, eine Art vatikanische Schwester, aus der päpstlichen Pinakothek mitbringt und neben der »Sixtinischen Madonna« in Dresden ausstellen läßt.
Die beiden Altargemälde haben zuletzt möglicherweise in Raffaels Werkstatt nebeneinander gehangen, als dieser sie beide in einem kurzen Zeitabschnitt unmittelbar nacheinander oder vielleicht sogar gleichzeitig gemalt hat. Der Heilige Vater stiftet damit erneut ein Kulturereignis von internationaler Bedeutung, wie er das mit der Zusammenführung von Raffaels Kartons und Teppichen im letzten Jahr aus Anlaß seiner Reise nach London entsprechend ermöglicht hat. Die beiden größten Marienbilder Raffaels werden in Dresden in einem Konzert mit gleichzeitig entstandenen Madonnen der bedeutendsten deutschen Maler am Vorabend der Reformation Martin Luthers stehen, darunter Bilder von Albrecht Dürer, Matthias Grünewald und Lukas Cranach d. Ä., und alle werden in der Vielfalt ihrer jeweiligen künstlerischen Stile die Einheit im selben Glauben vor Augen führen.
Die erste große Altartafel Raffaels in Rom
Die »Madonna di Foligno« ist das frühere der beiden Bilder. Der Humanist und päpstliche Sekretär Sigismondo de’Conti (*1432) hatte sie in Auftrag gegeben, bevor er am 23. Februar 1512 starb. Ob Raffael sie bereits 1511 begonnen hatte oder ob sie beim Tod des Auftraggebers bereits vollendet war, ist bisher nicht bekannt, ändert aber wenig an der Datierung. Die »Madonna di Foligno« ist Raffaels erste große Altartafel, die er in Rom gemalt hat. Für den jungen, noch nicht 30jährigen Künstler, der am päpstlichen Hofe hoch geschätzt war, bedeutet sie den Durchbruch nun auch im öffentlichen Bewußtsein. [...]
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