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Schätze in der
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Schätze in der Vatikanischen Bibliothek

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Eine der ersten deutschen Ausgaben des später vielfach angezweifelten Reiseberichtes »Die Neue Welt« des Florentiner Kaufmanns Amerigo Vespucci (Inc. V.208, int. 4)


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Kultur
Ausstellung in der römischen Renaissance-Villa des Mäzens Agostino Chigi

Raffael und die Antike

Raffael und die Antike
Blick in die Ausstellungsräume mit den Statuen der geflügelten Psyche und des Eros.
Von Brigitte Kuhn-Forte

Leitstern der Renaissance war die Antike, in allen Bereichen: bildende Künste, Architektur, Literatur, Philosophie; der Name selbst der Epoche des 15. bis 16. Jahrhunderts bedeutet »Wiedergeburt«, eben der Antike. Vom künstlerischen Dreigestirn der italienischen Renaissance – Leonardo da Vinci, Michelangelo, Raffael – war letzterer (1483-1520, seit 1508 in Rom) von der klassischen Kultur am meisten geprägt. Sie gründet in seiner profunden Kenntnis der architektonischen Monumente Roms, der griechisch-römischen Skulptur, der antiken Malerei (1515 war Raffael in die freskierten Säle der Domus Aurea Neros hinabgestiegen), bis zur minutiösen Welt der Gemmen, Kameen und Medaillen. Nicht zuletzt hatte Raffaello Sanzio auch die antiken literarischen und theoretischen Quellen (Vitruv, Plinius) studiert.

Roter Faden in Laufbahn und Werk

Noch heute erstaunt die kunsthistorische Treffsicherheit, mit der er an den in den spätantiken Konstantinsbogen (315) eingelassenen Reliefs diverse, in das 2. Jh. n. Chr. datierbare Stilmerkmale feststellte, was tatsächlich zutrifft. Diese Überlegungen hatte er im berühmten sogenannten »Brief an Papst Leo X.« mit archäologischer Methodik niedergelegt, einer mit dem befreundeten Schriftsteller Baldassare Castiglione ausformulierten Schrift (1519), wohl konzipiert als Einleitung für ein gewaltiges, vom kultivierten Medici-Papst in Auftrag gegebenes Projekt: eine Rekonstruktion des antiken Rom, mit Zeichnungen der antiken Gebäude im jetzigen und im rekonstruierten Zustand, und einem Rom-Plan. Die Ausführung wurde durch den frühen plötzlichen Tod Raffaels verhindert.

Am Konstantinsbogen inspirierte sich Raffael, neben der Trajanssäule und antiken Schlachtensarkophagen, ab 1517 für den Entwurf des monumentalen Freskos der Konstantinsschlacht in den Vatikanischen Stanzen, das dann sein Hauptschüler Giulio Romano ausführte. Bereits einem Frühwerk wie der Grablegung von 1507 lag kompositionell ein antiker Sarkophag mit der Heimtragung Meleagers zugrunde.

Aus den wenigen Beispielen geht hervor, dass die Antike Raffaels Laufbahn und Werk wie ein roter Faden durchzieht. Dazu sei sogleich festgehalten, dass es sich in der Malerei – abgesehen von den ersten Skizzen und Zeichnungen – nie um eine sklavische Imitation antiker Skulptur handelte, sondern um eine selbständige Verarbeitung, freie Interpretation, die aber noch den Geist der Antike atmet. Manchmal begnügte sich Raffael mit der Übernahme einer Körperhaltung, oder eines Porträts, wie des Antinous. Zeichnungen des Meisters und seiner Werkstatt sind für den Entwicklungsprozess in dieser Hinsicht aufschlussreich.

Raffaels Beziehung zur Antike in den Pontifikaten Julius II. – der dem erst 25-jährigen Künstler die Ausmalung der »Stanzen« im Apostolischen Palast anvertraute – und Leos X. sind seit vielen Jahren Gegenstand zahlreicher Studien. Unter dem Medici-Papst vollendete der Künstler ab 1513 die Stanzen, entwickelte in den Vatikanischen Loggien und der sogenannten »Stufetta« des Kardinals Bibbiena (1516) in großem Stil das im Goldenen Haus Neros entdeckte dekorative System der »Grotesken«, entwarf Wandteppiche für die Sixtina mit Szenen der Apostel Petrus und Paulus, als Architekt die Villa Madama, inspiriert von einer Beschreibung Plinius des Jüngeren.

Weitgehend unerforscht blieben jedoch seine Beziehung zum dritten, »profanen« Mäzen, dem unermesslich reichen und ebenso kultivierten, kunstliebenden Bankier (»Bankier der Päpste«) und Kaufmann Agostino Chigi aus Siena (1466-1520), sowie dessen antiquarische Schätze. Chigi war ein passionierter Antikensammler, nicht nur von Skulpturen, sondern auch von Medaillen und kostbaren Kameen und geschnittenen Steinen, welche damals eine weit höhere Wertschätzung erfuhren; so wurde seine glyptische Sammlung auf 25.000 Golddukaten geschätzt. Aus dem Inventar 1520 geht hervor, dass die 1506-1511 vom Architekten und Maler Baldassare Peruzzi in Trastevere nach antikem Vorbild als »Villa Suburbana« erbaute luxuriöse Residenz (seit dem Ankauf durch die Farnese 1579 »Villa Farnesina« genannt) im Inneren mit 80 Statuen geschmückt war, eine unglaubliche Zahl für die relativ begrenzte Zahl der Säle. Dazu kamen die Skulpturen im ausgedehnten Garten /»Viridarium« mit einem Fest-Pavillon direkt am Tiber. [...]
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