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Kultur
Das Kolosseum – Von antiken Spektakeln zur christlichen Gedenkstätte (Teil 3)

Symbol für Frieden und Einheit

Symbol für Frieden und Einheit
Im Oktober 2022 betete Papst Franziskus im Kolosseum gemeinsam mit Angehörigen anderer Kirchen, kirchlicher Gemeinschaften und Weltreligionen für Frieden in der Welt.
Von Brigitte Kuhn-Forte

Trotz des Endes von sakralem Theater und Prozessionen blieb die Vorstellung des Kolosseums als Schauplatz christlicher Martyrien bewahrt, denn im 16. Jahrhundert, in der Zeit des Konzils von Trient und der Gegenreformation, erlebte der Märtyrerkult eine starke Aufwertung. Die Erinnerung daran sollte gebührend zelebriert werden: die Transformation vom »Tempel der Dämonen« zum Tempel christlicher Märtyrer war vollzogen.

Bereits 1518 beschrieb der Humanist und Franziskaner Fra Mariano da Firenze in seinem als »erster moderner Rom-Führer« definiertem, für Pilger gedachten Itinerarium Urbis Romae das Kolosseum als Stätte christlicher Martyrien, was das Monument verehrungswürdig mache.

1586 publizierte der Oratorianer Cesare Baronio eine kommentierte Überarbeitung und Vereinheitlichung der Passionsakten, das Martyrologium Romanum, dem zahlreiche weitere Auflagen folgten. Um die gleiche Zeit entstanden im Auftrag der Jesuiten ausführliche Freskenzyklen mit drastischen Martyriumsdarstellungen, auch mit dem Ziel einer religiösen Erbauung der Novizen als Vorbereitung auf etwaige künftige Missionen in gefährlichen Ländern; hingewiesen sei zum Beispiel auf die Fresken in Santo Stefano Rotondo, der Kirche des Collegium Germanicum et Hungaricum von Pomarancio (1582-85). 1600 schilderte Ottavio Panciroli im ausführlichen Stadtführer Tesori nascosti nell’alma città di Roma (Versteckte Schätze Roms) das Kolosseum als christlichen Martyriumsort.

Idealvedute von Jerusalem

In den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts entstand das bedeutendste erhaltene christliche Denkmal des Kolosseums, nachdem das Kirchlein Santa Maria della Pietà versetzt, nur eine Kreuzweg-Ädikula rekonstruiert und das große Kruzifix erneuert wurden: es handelt sich um eine große gemalte Idealvedute der Stadt Jerusalem aus der Vogelperspektive. Aber auch sie blieb dem Blick des Besuchers bis vor kurzem fast verborgen, obwohl täglich tausende Touristen auf dem Weg zum Ausgang daran vorbeiziehen. Denn die Temperamalerei auf Stuck befindet sich in sieben Meter Höhe in der Lünette über der Innenseite der Porta Triumphalis, dem westlichen Eingangsportal zur Arena, und war bis zur umfassenden Restaurierung 2020 verblasst. Nun sorgt auch eine multimediale Installation für größere Sichtbarkeit: vor einem sonoren Hintergrund werden Details sukzessiv beleuchtet und mit projizierten Bildlegenden verständlich gemacht.

Eingehende Studien hatten die Restaurierung des enigmatischen Bildes begleitet: die direkte Quelle ist ein 1601 datierter, in der Wiener Albertina aufbewahrter Stich von Antonio Tempesta. Dieser geht auf eine kolorierte Vedute von Frans Hogenberg zurück, welche der Priester Christian van Adrichem aus Delft (1533-85) einer 1584 publizierten lateinischen Beschreibung Jerusalems zur Zeit Christi beigegeben hatte (Urbis Hierosolimae Quemadmodum Ea Christi tempore floruit). In dem in mehrere Sprachen übersetzten, dem Erzbischof von Köln gewidmeten Büchlein nehmen die Stationen der Passion eine wichtige Stellung ein. Die Stadtansicht im Kolosseum zeigt Jerusalem von Mauern umgeben, alle wichtigen Gebäude sind lateinisch bezeichnet: Tempelberg mit dem Podium des Salomon-Tempels, Forum, Kurie, das Haus des Pharisäers Simon. Allerdings verweisen die rahmenden biblischen und historischen Szenen nicht alle in die Zeit Christi, welche in der Golgatha-Darstellung mit drei Kreuzen im linken unteren Eck den Höhepunkt hat, umgeben von Szenen der Passion und nach der Auferstehung. Es finden sich auch die Salbung Salomons zum König, zwei Schlachten Davids gegen die Philister nach Buch Samuel, die Begegnung Alexanders des Großen mit dem Hohepriester von Jerusalem, die historische Belagerung der Stadt durch Pompeius 63 v. Chr.; sowie diverse Martyriums-Szenen, darunter die Enthauptung des Apostels Jakobus d. Ä. in Jerusalem. [...]
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