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Erst seit 1822 steht der sogenannte »Antinous-Obelisk« auf dem Pincio-Hügel oberhalb der Piazza del Popolo. |
PIVS VII PONT MAX OBELISCVM AVRELIANVM QVI VNVS SVPERAT TEMPORVM INIVRIA DIFRACTVM DIVQVE OBLITVM IN PRISTINAM FACIEM RESTITVI ATQUAE HOC IN LOCO ERIGI IVSSIT VT AMOENIA PINCII SPATIA CIVIBVS AD APRICANDVM APERTA EXIMINI GENERIS MONVMENTO DECORARET »Pius VII. ließ den Aurelianischen Obelisken, der als einziger übrig geblieben und infolge der Unbill der Zeiten zerbrochen und vergessen war, in seiner früheren Gestalt wiederherstellen und an diesem Ort plazieren, um mit diesem außergewöhnlichen Monument den lieblichen Spazierweg des Pincio zu schmücken, der für das Publikum geöffnet worden war.« Diese Worte prangen auf dem Sockel des »Obelisco Pinciano«, der mitunter auch »Obelisco Aureliano« oder »Obelisk des Antinous« genannt wird.
Als der Monolith 1822 auf dem Pincio aufgerichtet wurde, wußte man nicht, daß es sich dabei um eine Steinnadel handelte, die Kaiser Hadrian (Publius Aelius Hadrianus, regierte von 117 bis 138) seinem früh dahingegangenen Freund Antinous (ca. 110–130) als Grabstele gewidmet hatte. Jean-François Champollion gelang es just im selben Jahr, anhand des Steines von Rosette (er enthält die gleiche Inschrift in griechischer und demotischer Schrift sowie in Hieroglyphen) die geheimnisvollen altägyptischen Zeichen zu entziffern. Man stand am Beginn eines neuen Forschungszweiges: der Ägyptologie. Bis dahin trug der Steinblock den Beinamen »Aureliano«, nach seinem Fundort bei »Santa Croce in Gerusalemme « und den Aurelianischen Stadtmauern, die zu dieser Bezeichnung führten. [...]
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