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Die Kreuzgänge berühmter Basiliken, Klöster und Abteien – Wege, auf denen man sich selbst finden kann (6)

Ein friedvoller Ort mit einer langen Geschichte

Ein friedvoller Ort mit einer langen Geschichte
Die Kirche »Santi Quattro Coronati« befindet sich auf einem Ausläufer des Celio, der in der Antike »Caeliolus« genannt wurde. Der Zugang zum Gebäudekomplex liegt unter einem mächtigen Turm aus dem 9. Jahrhundert.
Das Gotteshaus »Santi Quattro Coronati« gehört zu den »Geheimtips« für Rombesucher. Von den meisten Wallfahrern und Touristen unbeachtet, ragt die altehrwürdige Basilika unweit des Kolosseums und in unmittelbarer Nachbarschaft der »überlaufenen« Basilika »San Clemente« aus dem sie umgebenden Häusermeer heraus.

Die Ursprünge von »Santi Quattro Coronati« reichen weit zurück. In der republikanischen Ära lag auf dem Caeliolus ein Heiligtum der Diana, Göttin der Jagd und der Wälder. Doch bald schon, in der Kaiserzeit, bemächtigte sich eine immer dichtere Besiedlung der Gegend. An den Hängen entstanden einfache Unterkünfte, auf der Anhöhe vornehme Villen mit Panoramablick. Tatsächlich fand man unter dem ersten Hof von »Santi Quattro Coronati« einen Kryptoportikus aus dem 1./2. Jh. sowie Reste von beheizbaren Räumen aus dem 4. Jh., was darauf hinweist, daß reiche Eigentümer aufeinanderfolgten. Darunter waren Residenzen von Senatoren und kaiserlicher Besitz. Wahrscheinlich erstreckte sich eine dieser Patriziervillen unter der Kirche. Es gibt Mauerreste aus dem 4. Jh., wie man bei Ausgrabungen 1957 unter der Apsis feststellte. Vielleicht proklamierte bereits Papst Melchiades (311–314) in der von der heute noch existierenden Apsis abgeschlossenen 42 Meter langen und 15 Meter breiten Aula vier Märtyrer zu den »Quattuor Coronati«. Möglicherweise bestand dort damals schon der »Titulus Aemilianae«. Er hieß wohl so nach einer vornehmen Aemilia, vermutlich Herrin der Villa und Stifterin des Titulus. Der Versammlungsraum wurde im 4. Jh. eigens errichtet, weswegen man damals bereits vorhandene Strukturen demolierte und ein Stück Straße entfernte. Jedenfalls werden die »Quattro Coronati« in der Depositio Martyrum (Kalender der röm. Kirche, Mitte 4. Jh.) am 8. November genannt, was darauf hinweist, daß ihre Verehrung in Rom in die erste Hälfte des 4. Jh.s zurückreicht.

Zum ersten Mal wird der »Titulus Aemilianae« allerdings erst 499 in den Synodalakten des Papstes Symmachus (498–514) erwähnt. Er gehört somit zu den ältesten Titelkirchen der Urbs. Im Liber Pontificalis werden die Presbyter »Iovinus, Dionysius et Eutyches tituli Aemilianae« genannt, die an dem damals einberufenen Konzil teilnahmen. Heutzutage besteht aber die Tendenz, die beiden Titelkirchen miteinander zu identifizieren. Denn in den Konzilsakten Papst Gregors I. (590–604) von 595 taucht der »Titulus Aemilianae« nicht mehr auf, sondern der »Titulus Quattuor Coronatorum« (ein gewisser Fortunatus erscheint hier als »presbyter tituli sanctorum quatuor Coronatorum«). Doch werden zwischen dem 6. und 9. Jh. für die Kirche öfters beide Termini verwendet. [...]
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