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Kultur

Regierungszeit zweier wenig bekannter Kaiser

Trebonianus Gallus (251-253) und Aemilianus (253): Kirchenspaltung durch Novatian
Regierungszeit zweier wenig bekannter Kaiser
Bronzestatue des Trebonianus Gallus im Metropolitan-Museum of Art, New York
Von Claudia Kock

In den 50er Jahren des dritten Jahrhunderts gab es zwei große Verfolgungswellen gegen die Christen: unter Decius und unter Valerian. Dazwischen lag die sehr kurze Regierungszeit zweier Kaiser, über die nur sehr wenig bekannt ist und die daher in dieser Folge gemeinsam betrachtet werden sollen: Trebonianus Gallus und Aemilianus.

Trebonianus Gallus stammte aus der Stadt Perusia, dem heutigen Perugia, in der nördlich von Rom gelegenen Region Umbrien, wo er um das Jahr 206 als Sohn einer Familie der römischen Senatsaristokratie geboren wurde. Mit knapp 40 Jahren bekleidete er das Konsulat und war anschließend Statthalter der römischen Provinz Untermösien, wo er die Goten, die unter ihrem König Kniva in das Römische Reich eindrangen, erfolgreich zurückschlagen konnte. Gemeinsam mit Kaiser Decius wollte er den Germanen den Rückweg über die Donau abschneiden, als der Kaiser 251 in der Schlacht von Abrittus fiel. Daraufhin wurde Trebonianus Gallus zu seinem Nachfolger ausgerufen und sein Sohn Volusianus zum Caesar ernannt. Nachdem er mit den Goten einen Kompromiss geschlossen und die Ruhe an der Donaugrenze zumindest vorläufig wiederhergestellt hatte, zog er in Rom ein, wo er Hostilianus, den Sohn des verstorbenen Decius, adoptierte und zu seinem offiziellen Nachfolger erhob. Bereits wenige Monate später starb Hostilianus jedoch an einer Pestepidemie, die die Hauptstadt heimsuchte, und so trat Volusianus die offizielle Nachfolge an.

Die an der Donau stationierten Truppen waren unzufrieden mit dem neuen Herrscher und erhoben im Sommer des Jahres 253 den Statthalter in Untermösien, den von der Insel Djerba stammenden Nordafrikaner Aemilianus, zum Gegenkaiser. Dieser zog gegen Gallus von der Donau nach Italien. Im August 253 wurde Trebonianus Gallus hinterrücks von den eigenen Truppen ermordet; Aemilianus wurde daraufhin vom Senat als neuer Kaiser anerkannt.

Aemilianus wurde von den eigenen Soldaten ermordet

In der Zwischenzeit hatten die in Rätien stationierten Truppen jedoch ihren eigenen Kommandanten mit Namen Valerian, der ursprünglich Gallus zur Hilfe kommen sollte, ebenfalls zum Kaiser ausgerufen. Valerian zog gegen Aemilianus, und wieder fielen die Truppen ihrem eigenen Befehlshaber in den Rücken: Aemilianus’ Soldaten schlossen sich Valerian an und ermordeten ihren Kommandanten beim umbrischen Spoletium, dem heutigen Spoleto. Die kurze Herrschaft des Aemilianus dauerte insgesamt nur 88 Tage.

In seinem Geschichtswerk Breviarium ab urbe condita bedachte der römische Historiker Eutropius diesen Kaiser mit dem lapidaren Satz: »Aemilianus entstammte einer völlig unbedeutenden Familie, seine Regierung war noch unbedeutender, und im dritten Monat wurde er erschlagen.« Da Eutropius im 19. Jahrhundert eine beliebte Schullektüre für den Lateinunterricht war, dürfte diese »Kurzbiographie« des Kaisers bei Generationen von Schülern für Heiterkeit gesorgt haben. [...]
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